Überflutungen in Pakistan, Hurrikans in den USA - fast täglich zeigen sich Klimawandel-Auswirkungen. UN-Generalsekretär Guterres sieht die Welt in einem Kampf auf Leben und Tod.
In einem dramatischen Appell hat UN-Generalsekretär António Guterres die Anstrengungen gegen die Erderwärmung als einen "Kampf um Leben und Tod für unsere Sicherheit heute und unser Überleben morgen" bezeichnet. Den 20 wohlhabendsten Ländern warf er vor, nicht genug gegen eine Überhitzung des Planeten zu tun.
Guterres fordert Anstrengung im Kampf gegen Klimawandel
Der Ausstoß von Treibhausgasen sei auf einem Rekordhoch und nehme noch zu, sagte der UN-Chef. Er mahnte, es sei Zeit für einen Kompromiss zwischen den reichsten Ländern, die die meisten Schadstoffe ausstießen, und Schwellenländern, die oft die schlimmsten Folgen davon erleiden müssten.
"Kampf auf Leben und Tod"
Diejenigen, die viele Schadstoffe ausstießen, sollten für "Verluste und Schäden" aufkommen. Guterres sprach, während in Kinshasa die Eröffnungssitzung eines Vorbereitungstreffens für die UN-Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm-el-Scheich im November stattfand. "Verluste und Schäden", englisch "loss and damage" ist ein in der Klimapolitik gebräuchlicher Begriff und meint Verluste etwa durch Aussterben von Tier- und Pflanzenarten und Schäden durch Extremwetter.
In Florida hat Hurrikan "Ian" Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Mindestens 50 Tote sind bestätigt, etwa Zehntausend Menschen werden noch vermisst.
Davon gab es in diesem Jahr Rekorde, etwa den heißesten Sommer in Europa seit 500 Jahren, die Flutkatastrophe in Pakistan und Wirbelstürme, die auf den Philippinen, Kuba und dem US-Staat Florida enorme Zerstörungen anrichteten. "Nicht bezüglich loss and damage zu handeln wird zu mehr Vertrauensverlust und mehr Klimawandel führen", warnte Guterres. "Das ist ein moralischer Imperativ, der nicht ignoriert werden kann."
COP27 als Chance für gemeinsames Handeln
"COP27 ist der Ort für alle Länder - geführt von der G20 - zu zeigen, dass sie bereit sind zu kämpfen, zusammen." Bisher von Regierungen gemachte Zusagen und ausgegebene Klimaziele reichten nicht aus, die Begrenzung des Anstiegs der globalen Temperatur um zwei Grad Celsius, "geschweige denn das 1,5 Grad-Ziel" erreichen zu können.
In Ägypten beraten im November auf der UN-Konferenz, genannt COP27, knapp 200 Staaten zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann. Die Zeit drängt, denn die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Sommer in Europa war geprägt von Dürren, die im Zuge der Klimakrise häufiger werden.
- Daten zum Klimawandel im Überblick
Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.