Industrie unterstützt Habecks Pläne zu weniger Gas-Verbrauch
Weniger Gasverbrauch:Industrie unterstützt Pläne Habecks
20.06.2022 | 04:33
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Wirtschaftsminister Habeck erhält Unterstützung aus der Industrie für seine Energie-Pläne. Laut BDI-Chef Russwurm müsse der Verbrauch von Gas so stark wie möglich reduziert werden.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Pläne vorgelegt, den Gasverbrauch in Deutschland zu senken. (Archivbild)
Quelle: dpa
Die Industrie unterstützt die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen den Gasverbrauch zu senken. "Wir müssen den Verbrauch von Gas so stark wie möglich reduzieren, jede Kilowattstunde zählt", sagte Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Priorität muss sein, die Gasspeicher zu füllen für den kommenden Winter. Deutschland müsse möglichst viele andere Quellen auftun."
Drosselung der Gaslieferungen - droht ein Stillstand der Industrie?
Unternehmen müssten umstellen zum Beispiel auf Öl, wo das gehe. "Aber eine Reihe industrieller Prozesse funktioniert nur mit Gas. Ein Gasmangel droht zum Stillstand von Produktion zu führen", so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie.
Die Gasverstromung müsse gestoppt und sofort Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt werden, bekräftigte Russwurm. "Aktuell geht es um kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung, nicht um einen Termin des Kohleausstiegs 2038 oder 2030." Die erneuerbaren Energien müssten massiv beschleunigt werden.
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Russwurm: Runter von der Bremse beim Ausbau erneuerbarer Energien
"Deutschland muss sich endlich von lähmenden Klein-Klein-Debatten und Blockadehaltungen verabschieden und beim Erneuerbaren-Ausbau runter von der Bremse. Politik und Verwaltung müssen schleunigst den Turbo einschalten für die Ausweisung neuer Flächen für Windkraft- und Solarkraftanlagen und für schnellere Genehmigungen."
Habeck will zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um Gas einzusparen und die Vorsorge zu erhöhen. Er bezeichnete die Situation als ernst. Um gegenzusteuern, soll der Einsatz von Gas für die Stromerzeugung und Industrie gesenkt werden. Mehr Kohlekraftwerke sollen zum Einsatz kommen. Die Befüllung der Gasspeicher soll vorangetrieben werden, um für den Winter gewappnet zu sein.