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Interview

Habeck zu seinen Klimaplänen : "Deshalb voll ins Risiko"

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Klimaschutzminister Robert Habeck hat sich viel vorgenommen: Die Energieversorgung in Deutschland umkrempeln. Was er will, hat er im ZDF erklärt.

Klimaschutzminister Robert Habeck von den Grünen setzt voll auf die Energiewende und will damit den Klimaschutz, aber auch die Versorgungs-Unabhängigkeit in Deutschland fördern. Im ZDF heute journal erklärt er seine Pläne.

Sehen Sie das ganze Interview im Video oben oder lesen Sie hier wichtige Auszüge:

Das sagt Robert Habeck ...

... zu den Voraussetzungen des Umbaus:

"Im Allgemeinen heißt das, dass wir es nur schaffen, wenn alle mitziehen, die Naturschutz- und Umweltverbände, die Kommunen, die verschiedenen Politikerinnen und Politiker der verschiedenen Parteien, Länder und Bund und wir uns überbieten wollen in Hilfsbereitschaft.

Wenn wir ein Spiel anfangen zu spielen, wir gönnen uns nichts, wir versuchen der beste Verhinderer zu sein, dann kann man sich im Ministerium auf den Kopf stellen, dann wird das schiefgehen. Das ist natürlich eine krasse Mentalitätsveränderung gegenüber dem politischen Spiel. Was kommt auf uns zu: Mehr erneuerbare Energien, mehr Solarpanele, mehr Windkraft, aber eben auch mehr Spaß an der Sache."

... zu den hohen Energiepreisen aktuell:

"Die Situation, die wir jetzt haben für die Branchen, aber auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher, liegt daran, dass der Hunger nach fossilen Energien weltweit so groß geworden ist. Dann kommen noch außenpolitische Krisen dazu, Ukraine, Russland, und dann gibt es Spekulation. Aber die Erneuerbaren sind Teil der Lösung, und je mehr wir hier im Land installieren, umso energieunabhängiger werden wir logischerweise."

Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, stellt in der Bundespressekonferenz Sofortmaßnahmen für die Klimaziele der Bundesregierung vor.

Habeck stellt Klimaziele vor - Warum der grüne Minister nun liefern muss 

"Bedrückend" nennt Wirtschaftsminister Habeck die Windstille bei der Energiewende - und will deutlich das Tempo erhöhen. Er hat auch keine andere Wahl, er ist jetzt in der Pflicht.

von Patricia Wiedemeyer

... zum Zeitplan, zu den ersten Schritten des Umbaus:

"Ostern ist eine grobe Einschätzung. Wenn wir einen Kabinettsbeschluss haben, dann geht es in die parlmentarischen Debatten, Bundestag, Bundesrat, dann kommt für Sie als Verbraucher oder auch für uns als Bürger in 23 dann das Resultat zu.

Erstmal erfreulich: Wir werden die EEG-Umlage abschaffen, das heißt in einem vierköpfigen Haushalt spart man ungefähr 300 Euro pro Jahr, eine große Entlastung. Wir werden allerdings auch die Ausschreibungsmengen erhöhen und das heißt dann, dass mehr Flächen gefunden werden müssen für Windkraftanlagen. Wir werden die Möglichkeit, Solarstrom selbst zu nutzen, deutlich erhöhen, die Attraktivität von Solaranlagen wird nochmal deutlich größer werden."

... zu Lasten und Nutzen bei der Windkraft:

"Wir müssen nicht drumherum reden. Viele Menschen finden Windkraftanlagen eine Belastung, eine Veränderung von Natur, von Heimat, das sind sie auch ohne Frage. Aber auch da gibt es Antworten. Bisher sind in vielen Regionen in Ostdeutschland, das gibt es auch im Westen, Windkraftanlagen durch Fremdkapital gebaut worden.

Wir haben uns fest vorgenommen, die Möglichkeit von Bürgerenergieanlagen wieder stärker zu fördern, das heißt: Die Anwohner selber sind Eigentümer ihrer Anlagen, dann sind sie immer noch eine Veränderung der Heimat, aber es macht einen großen Unterschied, ob man den Gewinn selber im Portemonnaie hat oder ober der auch noch abfließt zu irgendwelchen Fremkapitalgebern, die ganz woanders sitzen."

... zu Atomkraft-Befürwortern in Europa:

"Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es falsch ist, auf die Atomkraft zu setzen. Wir haben in der letzten Zeit in Europa drei neue Atomkraftwerke im Bau oder in der Zulassung, in Finnland, in Großbritannien und in Frankreich, alle sind deutlich verspätet, 10, 15 Jahre verspätet und die Kosten sind immens bis zum Sechsfachen nach oben gegangen."

... zum möglichen Scheitern:

"Wenn man sich Großes vornimmt, kann man scheitern, aber die Alternative wäre ja, sich nichts mehr vorzunehmen aus Angst, dass man scheitern könnte. Wer will in so einem Land leben und wer will so eine Bundesregierung haben? Ich hätte keinen Bock, in solch einer Regierung Minister zu sein. Deshalb voll ins Risiko und vielleicht gelingt es ja auch, und dann können wir alle miteinander stolz aufeinander sein."

Das Interview führte Christian Sievers.

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