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Ein halbes Jahr nach der Flut : Was passiert mit den Hochwasser-Spenden?

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Nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz war die Spendenbereitschaft bundesweit riesengroß. Viele Menschen fragen sich nun allerdings, wie das Geld eingesetzt wird.

Ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands sind die Folgen noch immer zu sehen. In den betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dauern die Aufräumarbeiten weiter an. Viele Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Noch immer ist nicht für alle Bewohner sicher, ob sie jemals wieder in ihr Zuhause zurückkehren können.

Doch so schrecklich die Flutkatastrophe auch war: Sie hat gezeigt, dass Deutschland in Krisenzeiten zusammenhält. Die Spendenbereitschaft war seit Beginn der Unwetter enorm. Auch heute noch ist die Bereitschaft, Opfern der Flut zu helfen, riesengroß. Jetzt geht es um den Wiederaufbau.

Hohe Spendenbereitschaft in der Bevölkerung

Rund 18 Milliarden Euro für Rheinland-Pfalz und 12 Milliarden Euro für Nordrhein-Westfalen werden dafür von Bund und Land bereitgestellt. Außerdem gibt es zahlreiche Spenden. Allein beim "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" sind seit Juli 2021 88,5 Millionen Euro eingegangen.

Auch fünf Monate nach der Flutkatastrophe ist die Hilfsbereitschaft in den betroffenen Gebieten riesig. Täglich sind Ehrenamtliche unterwegs, um Flutopfern zu helfen und sie zu unterstützen.

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Zusammen mit den Spenden der Mitgliederorganisationen Caritas International, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe stehen 142 Millionen Euro für die Unterstützung vom Hochwasser Betroffener zur Verfügung. Zusammen mit dem anderen großen Bündnis "Aktion Deutschland hilft" kommen Spenden in Höhe von 362 Millionen Euro zusammen.

Mehr als ein Drittel der Spendengelder bereits eingesetzt

Zuständig für die Bewilligung und Auszahlung der Gelder für den Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen ist die Bezirksregierung Köln. Hier gilt die Faustregel:

  • 80 Prozent des Schadens übernimmt das Land, wenn keine Versicherung greift.
  • 20 Prozent der Kosten müssen Nichtversicherte selbst tragen. Diese Kosten können aus Spenden finanziert werden.

Bei der Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem kam es zu einem schweren Erdrutsch. Die Polizei ermittelt, ob der Hochwasserschutzwall an der Kiesgrube nicht fachgerecht gebaut wurde und Hauseinstürze begünstigte.

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Viele Menschen fragen sich, ob das Geld überhaupt ankommt und in welche Projekte die Spendengelder fließen. Mehr als ein Drittel der Spendengelder sind bereits eingesetzt worden. Laut Dominique Mann vom "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" floss ein Großteil der bisher verwendeten Spendengelder vor allem in Soforthilfe und Katastrophennachsorge.

So werden beispielsweise Hausrat, wie Spülmaschinen oder Wäschetrockner finanziert. Aber auch psychosoziale Programme, darunter Angebote von Mutter-Kind-Kuren oder Freizeitangebote für Kinder können mithilfe der Spendengelder realisiert werden.

Die Schreinerei von Maik Rönnefarth in Dernau hat sich nach der Flut schnell erholt. Der Betrieb läuft wieder, kommt den Aufträgen aber kaum nach, denn Handwerker sind beim Wiederaufbau sehr gefragt.

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Neben Soforthilfeprogrammen wurden auch größere Projekte durch Spendengelder finanziert. So etwa die sogenannten Tiny-House-Siedlungen, zum Beispiel im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr. Hier können Menschen vorübergehend einziehen, deren Wohnung durch die Katastrophe unbewohnbar geworden ist.

Wiederaufbau startet jetzt erst richtig

Die Phase des Wiederaufbaus startet hingegen erst jetzt richtig. Das liegt vor allem daran, dass sich Antragsstellungen allein aus Personalmangel und hohem bürokratischem Aufwand hinziehen, so Kai Imsande aus Swisttal-Odendorf, der einen, von Ehrenamtlichen besetzten Infopoint für Betroffene ins Leben gerufen hat.

Bisher hätten in Nordrhein-Westfalen weniger als 1.000 Menschen einen Abschlag für ihren Wiederaufbau erhalten. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Spenden werden erst dann ausgezahlt, wenn das Land und die Versicherung ihren Anteil beziffert haben. Elke Friedrich vom Fluthilfebüro der Malteser in Rheinbach erläutert, dass sie fest davon überzeugt ist, dass genug Spenden für die nahezu täglichen Anträge von Betroffenen zur Verfügung stehen.

Der schwer vom Hochwasser getroffene Ort Hönningen im Ahrtal hat endlich eine neue, mobile Kläranlage. Aufgebaut hat sie das Deutsche Rote Kreuz in nur acht Tagen.

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Nicht alle Spenden werden sofort verteilt

Zudem erklärt sie, dass es sinnvoll ist, die Spenden nicht sofort zu verteilen, um zu gewährleisten, dass auch für spätere Antragszahler und nachfolgend in den Vordergrund rückende Projekte noch genug Gelder zur Verfügung stehen.

Kai Imsande aus Odendorf erklärt zudem, dass sich nicht alle Betroffenen proaktiv um Anträge und Hilfe kümmern können. Er kennt viele, die nichts mit dem Internet zu tun haben oder sich einfach nicht trauen. In Odendorf appelliert er deshalb an alle, nach links und rechts zu schauen, ob es Menschen gibt, um die man sich kümmern muss. Wenn die Flut eines gebracht hat, dann Gemeinschaft, so der Ehrenamtler.

Die Landesregierung hat aktuell allerdings beschlossen, dass die Auszahlung von Geldern für den Wiederaufbau beschleunigt werden soll.

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