Laut Entwicklungsministerin Schulze wird die Ukraine-Hilfe auf 185 Millionen Euro aufgestockt. Mit dem Geld soll unter anderem die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt werden.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat das Hilfsprogramm für die Ukraine Berichten zufolge um weitere 63 Millionen Euro erhöht. Sie will damit die humanitäre Soforthilfe ausbauen. Der Zeitung "Bild am Sonntag" sagte sie:
Schulze weiter: "Dafür haben wir jetzt das Sofortprogramm für die Ukraine von 122 Millionen auf 185 Millionen Euro aufgestockt. Damit wird die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt, werden zerstörte Wohnungen, Schulen und Kindergärten wiederaufgebaut."
Andere Ministerien würden noch mehr geben - und auch das Entwicklungsministerium werde künftig mehr tun, bekräftigte die SPD-Politikerin: "Wo keine Bomben mehr fallen, wird auch Deutschland sich mit Milliarden am Wiederaufbau beteiligen. Mein Ministerium bereitet sich schon darauf vor."
Schulze warnt vor größter Hungersnot seit 1945
Die Entwicklungsministerin warnte zudem vor der größten Hungerkrise seit 1945 in anderen Teilen der Welt. "Die Lage ist hochdramatisch. Durch Corona, extreme Dürren und jetzt den Krieg haben sich die Lebensmittelpreise weltweit um ein Drittel erhöht und sind jetzt auf Rekordniveau", so Schulze.
Schulze warnte davor, dass Russlands Machthaber Wladimir Putin seine Interessen auch durch die Belieferung anderer Länder mit Lebensmitteln durchsetzen wolle: "Er hat Getreide aus der Ukraine gestohlen und wird es nur mit Ländern teilen, die sich zweifelsfrei zu Russland bekennen."
Auf der UN-Vollversammlung hätten 40 Länder, in denen die Hälfte der Weltbevölkerung lebe, Putins Angriffskrieg nicht verurteilt: "Das ist auch ein konkretes Ergebnis der Erpressbarkeit durch Lebensmittel".
Appell: Keine Lebensmittel für Biosprit nutzen
Um die Zahl der verfügbaren Lebensmittel auf der Welt zu erhöhen, forderte Schulze einen internationalen Stopp der Nutzung von Lebensmitteln für Biokraftstoffe. Gegenüber "Bild am Sonntag" sagt sie:
Es müsse aufhören, "dass wir Lebensmittel in den Tank packen - egal ob Weizen, Palmöl, Raps oder Mais". 4,4 Prozent im Sprit seien Nahrungs- und Futtermittel. Hier müsse man auf Null herunter fahren, nicht nur in Deutschland, sondern möglichst international: "Wir kippen in Deutschland Kraftstoff aus Pflanzenölen im Umfang von 2,7 Milliarden Litern pro Jahr in die Autotanks." Das entspreche laut der Entwicklungsministerin fast der halben Sonnenblumenölernte der Ukraine.
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