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In Iran in Haft : War es Djamshid Sharmahds Abschiedsanruf?

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Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd, der im Iran zum Tode verurteilt wurde, hat mit seiner Familie sprechen können. Die Tochter zeigt sich nach dem Telefonat alarmiert.

Jamshid Sharmahd während der Anhörung seines Prozesses in Teheran (Feb. 2022)
Der Iran verurteilte Sharmahd am 21. Februar dieses Jahres "wegen Planung und Leitung terroristischer Handlungen" zum Tode.
Quelle: AFP

Die Tochter des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd, der im Iran zum Tode verurteilt wurde und dort inhaftiert ist, zeigt sich nach einem Telefonat mit ihrem Vater in den sozialen Medien alarmiert.

Nach über zwei Jahren Kontaktverbot habe sie mit ihrem Vater sprechen können, schrieb die in Los Angeles lebende Gazelle Sharmahd am späten Sonntagabend (MESZ) auf Twitter. Nun fürchtet sie Schlimmstes.

Es ist beunruhigend, dass er auch mit mir sprechen durfte, nachdem er mehr als zwei Jahre lang ein Kontaktverbot hatte. Das macht mir große Angst, könnte das sein Abschiedsanruf gewesen sein?
Gazelle Sharmahd, Tochter von Djamshid Sharmahd

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Von seinem Todesurteil, das bereits vor fünf Monaten verhängt wurde, habe Djamshid Sharmahd selber nichts gewusst, heißt es weiter. Diese Tatsache wertete Gazelle Sharmahd als weiteren Beweis dafür, dass das Urteil rein politisch sei.

Familie und Menschenrechtler: Verfahren grob unfair

Ein Revolutionsgericht hatte den 68-Jährigen im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Familienangehörige und Menschenrechtler bezeichneten die Vorwürfe als haltlos und kritisierten das Verfahren als grob unfair. Außenministerin Annalena Baerbock hatte Teheran aufgefordert, das "absolut inakzeptable" und willkürliche Urteil rückgängig zu machen.

Der Oberste Gerichtshof im Iran bestätigte jedoch Ende April das umstrittene Todesurteil gegen Sharmahd. Damit steht einer Vollstreckung formal nichts mehr im Weg.

Bei Lanz spricht Gazelle Sharmahd über das in Teheran verhängte Todesurteil gegen ihren Vater - und erhebt Vorwürfe gegen die deutsche Regierung.

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1 min
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Sharmahd engagierte sich in USA für Exil-Oppositionsgruppe

Djamshid Sharmahd war Berichten zufolge im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht worden. Seitdem ist er inhaftiert. Er war als Kind nach Deutschland gekommen und hat einen deutschen Pass.

Sharmahd engagierte sich in den USA in der Exil-Oppositionsgruppe "Tondar" (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt. Auf der Webseite der Gruppe, die inzwischen zwar gelöscht ist, sich aber archiviert abrufen lässt, hieß es 2019, die Radioshow sende Inhalte zu Politik, Geschichte, aber auch Anleitungen zum Widerstand. Tondar prangerte dort die Verfolgung seiner Mitglieder durch die Islamische Republik an.

ZDF-Korrespondent Luc Walpot brachte die Sorgen um Sharmahd bereits im Mai zum Ausdruck.

Im Iran hat das Oberste Gericht das Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd bestätigt. ZDF-Reporter Luc Walpot über die Interventionsmöglichkeiten der Bundesregierung.

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Tochter Gazelle fordert politischen Druck

Seine Tochter Gazelle sagte dem Sender Welt-TV von Los Angeles aus im Mai, ihre Familie wisse nicht, wo sich Sharmahd befinde und wie es ihm gehe. "Wir wissen nur, dass er seit über 1.000 Tagen in Isolation- und Einzelhaft gefoltert wird." Das Regime wolle ihn "in aller Öffentlichkeit an einem Kran aufhängen". Das habe man der Familie immer wieder gesagt.

Zu der scharfen Verurteilung des Irans unter anderem durch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte sie: "Es funktioniert nicht, da kann man genau so gut mit meiner Pflanze hier reden." Das Regime in Teheran verstehe nur Druck: "Die verstehen keine andere Sprache. Das ist wie der IS, wie Al Kaida."

Neben Baerbock forderten auch die Europäische Union und CDU-Chef Friedrich Merz die iranische Staatsführung dazu auf, das Urteil aufzuheben. Letzterer wollte in den Iran reisen und ihn besuchen. Das sei jedoch nach mehreren Monaten Bearbeitungszeit abgelehnt worden.

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