Mann gehängt: Baerbock wirft Iran "Menschenverachtung" vor

    Nach Hinrichtung :Baerbock wirft Iran "Menschenverachtung" vor

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    Er soll bei den Protesten einen Sicherheitsbeamten attackiert haben - nun ist ein Mann im Iran hingerichtet worden. Außenministerin Baerbock wirft Teheran "Menschenverachtung" vor.

    Proteste in Teheran, Iran am 20.10.2022
    Seit September protestieren Menschen im Iran gegen die Regierung.
    Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com/Stringer

    Der Iran hat nach eigenen Angaben erstmals eine Person wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit den andauernden Protesten gegen die Regierung hingerichtet.
    Die staatliche Nachrichtenagentur Misan berichtete, dass an einem 23-jährigen Mann das Todesurteil vollstreckt worden sei, der eine Straße blockiert und in Teheran ein Mitglied der Sicherheitskräfte mit einer Machete angegriffen habe.

    Baerbock wirft Teheran Menschenverachtung vor

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warf der Führung in Teheran "Menschenverachtung" vor. Der hingerichtete Mohsen Schekari sei in "einem perfiden Schnellverfahren" abgeurteilt worden, "weil er anderer Meinung als das Regime war", schrieb Baerbock bei Twitter.
    Tweet von Annalena Baerbock
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    Iran-Proteste seit September

    Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini am 16. September gibt es im Iran Proteste. Amini war gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei des Irans festgenommen worden war.
    Sicherheitskräfte sind hart gegen die Demonstrationen vorgegangen; nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden mindestens 475 Menschen getötet. Mehr als 18.000 Menschen sollen festgenommen worden sein.

    Menschenrechtsorganisation fordert internationale Konsequenzen

    Aktivisten zufolge ist gegen mindestens zwölf Menschen wegen ihrer Beteiligung an den Demonstrationen die Todesstrafe verhängt worden.
    Auf die jüngste Hinrichtung müsse entschieden reagiert werden, sonst würden täglich Demonstranten getötet, schrieb der Direktor der Aktivistengruppe Iran Human Rights mit Sitz in Oslo, Mahmood Amiry-Moghaddam. Es müsse internationale Konsequenzen geben.
    Misan berichtete, der hingerichtete Mann sei am 25. September verhaftet und am 20. November wegen "Krieg gegen Gott" verurteilt worden. Auf diesen Vorwurf steht im Iran die Todesstrafe.
    Quelle: AP, AFP

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