Iran: Viele Tote nach Angriff auf schiitische Pilgerstätte

    IS reklamiert Anschlag:Iran: Viele Tote bei Angriff auf Pilgerstätte

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    Bei einem Anschlag auf eine schiitische Pilgerstätte im Iran sind mindestens 15 Menschen getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zur Tat bekannt.

    Bei einem Terroranschlag in der südiranischen Großstadt Schiras sind nach Angaben staatlicher Medien mindestens 15 Menschen getötet worden. In der Millionenstadt sollen an der schiitischen Heiligstätte Schah Tscheragh zudem Dutzende weitere Menschen verletzt worden sein, berichtete das Staatsfernsehen am Mittwoch.
    Augenzeugen zufolge gab es rund um den Schrein ein großes Aufgebot an Polizei und Sicherheitskräften.Am Mittwochabend reklamierte die Terrorgruppe "Islamischer Staat" über ihr Sprachrohr Amak die Tat für sich. Ein IS-Kämpfer habe die Stätte gestürmt und das Feuer auf die Besucher eröffnet.
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    Raisi beschuldigt "Feinde des Iran"

    Derartige Attacken sind selten im Iran. Im April hatte jedoch ein Angreifer zwei Geistliche am Imam-Reza-Schrein in Mesched erstochen, der als wichtigstes Heiligtum der Schiiten im Iran gilt.
    Der iranische Präsident Ebrahim Raisi beschuldigte in einer Mitteilung die "Feinde des Iran", die mit Gewalt versuchten, die "geeinte Nation zu spalten". Raisi versprach eine entschlossene Antwort der Sicherheitskräfte.
    Wer die Attacke geplant und durchgeführt habe, werde eine "bedauerliche und entschiedene Antwort" erhalten. Irna zitierte Raisi mit den Worten: "Dieses Böse wird definitiv nicht unbeantwortet bleiben."

    Gedenken an Kurdin Mahsa Amini

    Ausgelöst durch den Tod Mahsa Aminis nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei kommt es im Iran seit mehr als einem Monat zu Demonstrationen gegen die Regierung. Ein Zusammenhang mit dem Angriff in Schiras schien nicht zu bestehen.
    Am Mittwoch hatten Tausende Demonstranten in Aminis Heimatstadt Sakes den 40. Tag nach ihrem Tod markiert. Im schiitischen Islam wird der Toten am 40. Tag danach erneut in Trauer gedacht.
    Quelle: AFP, dpa, Reuters
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