Mann im Iran nach WM-Aus erschossen

    Nach WM-Aus:Mann bei Protest-Feier im Iran erschossen

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    Den WM-Sieg der USA über die iranische Nationalelf hatten viele im Iran spontan gefeiert - aus Protest gegen die staatliche Gewalt. Ein Mann soll dabei getötet worden sein.

    Sicherheitskräfte im Iran
    Die politische Lage im Iran erreicht auch die Fußball-WM.
    Quelle: AP

    Im Iran ist ein Mann bei Protest-Feiern nach dem WM-Aus der Fußballnationalmannschaft erschossen worden. Die iranische Nachrichtenagentur Isna berichte am Donnerstag über den Fall in der nördlichen Küstenstadt Bandar Ansali unter Berufung auf die Justiz. Der Tod hatte bereits in den sozialen Medien Entsetzen ausgelöst.
    Der 27-Jährige soll Berichten zufolge bei spontanem Jubel über den Sieg der USA von Sicherheitskräften getötet worden sein. Die iranischen Behörden machten keine näheren Angaben zu den Umständen. Das Center for Human Rights in Iran mit Sitz in New York bestätigte, dass Samak von Sicherheitskräften getötet worden sei, während er feierte.

    Spontane Schadenfreude nach Niederlage gegen USA

    Viele Iranerinnen und Iraner waren während der Fußball-WM gespalten in der Frage, ob sie angesichts massiver staatlicher Gewalt gegen die andauernden Proteste das Nationalteam unterstützen können. Nach der Niederlage gegen den Erzfeind USA hatten daher viele im Land spontan ihre Schadenfreude ausgedrückt. Iranische Politiker hatten sich eigentlich einen Sieg gegen die USA und dadurch Rückendeckung in der Innenpolitik erhofft.
    Die von politischen Debatten begleitete Mannschaft Irans hatte am Dienstagabend das entscheidende letzte Gruppenspiel gegen die USA 0:1 verloren und damit den Sprung ins Achtelfinale verpasst. Das Team kehrte am Mittwochabend in den Iran zurück.

    450 Tote seit Beginn der Proteste

    Seit Ausbruch der Proteste im Iran geht der Sicherheitsapparat mit Härte vor. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden bisher mindestens 450 Demonstranten getötet. Auslöser der Aufstände war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Die 22-Jährige war Mitte September von den Sittenwächtern wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden.
    Quelle: dpa, SID
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