Die Tage von Benjamin Netanjahu als Ministerpräsient Israels sind gezählt. Doch auch Staatspräsident Reuven Rivlin wird abgelöst. Wer folgt ihm? Ein Blick auf die Kandidaten.
Israels Parlament wählt am Mittwoch einen neuen Staatspräsidenten. Kandidaten sind der frühere Oppositionsführer Izchak Herzog und die Aktivistin Miriam Peretz. Der oder die Siegerin übernimmt am 9. Juli das Amt des bisherigen Präsidenten Reuven Rivlin.
Die Wahl findet kurz vor einer erwarteten Ablösung des langjährigen rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu statt. Der Präsident hat in Israel eine vor allem repräsentative Funktion.
Israelische Medien strichen vor der Wahl große Unterschiede zwischen den beiden Kandidaten hervor. Der als Favorit geltende Herzog ist männlich, Repräsentant der aus Europa stammenden Elite und säkular. Peretz dagegen ist eine Frau aus einfachen Verhältnissen, religiös und Galionsfigur orientalischstämmiger Juden in Israel.
Izchak Herzog
Der 60-jährige Izchak Herzog führte seit 2013 die Arbeitspartei. Sein Vater Chaim Herzog war bereits Israels Staatspräsident. 2018 wurde er Vorsitzender der Hilfsorganisation Jewish Agency, die unter anderem für Einwanderung nach Israel zuständig ist.
Miriam Peretz
Die 67-jährige Miriam Peretz wurde in Casablanca in Marokko geboren, ihre Familie wanderte nach Israel aus, als sie ein Kind war. Die Lehrerin hat sechs Kinder aufgezogen, zwei ihrer Söhne sind bei kriegerischen Auseinandersetzungen ums Leben gekommen. Sie gilt als sehr volksnah und wird von vielen Israelis für ihren entschlossenen Umgang mit ihrem Schicksal respektiert.
- Netanjahus Gegner wollen Koalition bilden
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