Nach Raketenbeschuss: Israel greift Ziele in Syrien an

    Nach Raketenbeschuss:Israel greift Ziele in Syrien an

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    Inmitten der Osterfeierlichkeiten nehmen die Spannungen in Nahost weiter zu. Israel greift Ziele in Syrien an und reagiert damit auf Raketenbeschuss aus dem Nachbarland.

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele in Syrien angegriffen. Kampfflugzeuge hätten auf syrische Militäranlagen gezielt, teilte das Militär am heutigen Sonntag mit. Zuvor waren demnach drei Raketen von syrischem Territorium aus in Richtung Israel abgefeuert worden. Zwei der Raketen hätten die Grenze nach Israel überquert, teilte das Militär mit. Eine davon sei abgefangen worden.
    Bei der ersten Angriffswelle am Samstag sei eine Rakete auf einem offenen Feld in den von Israel annektierten Golanhöhen eingeschlagen. Die beiden anderen Raketen erreichten demnach offenbar nicht das israelische Gebiet. Das jordanische Militär teilte mit, Teile einer zerstörten Rakete seien auf jordanischem Territorium gelandet. Berichte über Opfer gab es nicht.

    Al-Kuds-Brigade: Vergeltung für israelische Razzia

    Für die drei Raketen am Samstag übernahm eine palästinensische Gruppe mit Sitz in Damaskus die Verantwortung, wie der Sender Al-Majadin berichtete. Die Miliz Al-Kuds-Brigade gab demnach an, die Geschosse seien Vergeltung für eine israelische Polizeirazzia auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem gewesen.
    Die israelische Razzia hatte zuletzt für heftige Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern gesorgt. Palästinensische Extremisten im Gazastreifen und Extremisten im Libanon reagierten mit Raketenbeschuss auf Israel. Die israelische Seite wiederum griff Ziele im Gazastreifen und im Libanon an.
    Am Samstagabend verbarrikadierten sich mehrere Hundert Palästinenser in der Moschee, die auf der Anhöhe in der Altstadt von Jerusalem liegt, die auch Juden heilig ist. Die israelische Polizei versuchte, die Menschen aus dem Gotteshaus zu holen, die Feuerwerkskörper und Steine hatten.

    Israel verlängert Einreiseverbot für Palästinenser

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant verlängerte wegen der Spannungen den Zeitraum, in dem Palästinenser aus dem Westjordanland und Gazastreifen keinen Zugang zu Israel bekommen. Das am vergangenen Mittwoch eingeführte Einreiseverbot werde bis zum Ende des jüdischen Pessachfests am Mittwochabend verlängert, teilte er mit. Gemäß der Anordnung dürfen Palästinenser nicht zum Arbeiten oder zum Gebet nach Israel kommen.
    Die Spannungen fallen zeitlich mit mehreren religiösen Feierlichkeiten zusammen - dem muslimischen Fastenmonat Ramadan, dem Pessachfest und dem christlichen Ostern.
    Am heutigen Sonntag sollten mehr als 2.000 Polizisten in Jerusalem im Einsatz sein. Der Polizeichef Doron Turgeman warf der Hamas vor, sie wolle im Vorfeld des Segens zum Pessachfest Gewalt schüren, indem sie falsche Behauptungen verbreite, dass Juden die Al-Aksa-Moschee stürmen wollten. Turgeman sagte, die Polizei werde dafür sorgen, dass Angehörige aller Religionen in Sicherheit feiern könnten.

    Drei Tote bei Anschlägen

    Am Freitag wurden bei palästinensischen Angriffen in Israel und im Westjordanland drei Menschen getötet. Die Beerdigung für zwei britisch-israelische Schwestern sollte am heutigen Sonntag in der jüdischen Siedlung Kfar Ezion im Westjordanland stattfinden.
    Auch ein italienischer Tourist wurde getötet. Der 35-jährige Anwalt aus Rom war wenige Stunden zuvor zum Osterurlaub in Tel Aviv eingetroffen. Er kam bei einem mutmaßlichen Angriff mit einem Auto auf der Strandpromenade der Stadt ums Leben.

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    Quelle: AP, dpa

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