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Wer folgt auf Boris Johnson? : "Königsmörder" vs. "Möchtegern-Thatcher"

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Erstes TV-Duell zwischen den verbliebenen Kandidaten zur Nachfolge von Boris Johnson. Viel Streit und nur eine Gemeinsamkeit: Johnson soll keinen Regierungsposten mehr bekommen.

Liz Truss und Rishi Sunak, Konkurrenten um den Partei-Vorsitz der Tories und um die Nachfolge von Premier Johnson, traten in ihrer ersten TV-Debatte gegeneinander an.

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Liz Truss versus Rishi Sunak: Britische Außenministerin gegen ehemaligen Finanzminister. Sie stritten sich vor den laufenden Kameras der BBC - die beiden Finalisten, ausgewählt von den Abgeordneten der konservativen Tory-Partei. Sie gehen in die Stichwahl für den Parteivorsitz und somit auch für das Amt der Premierministerin oder des Premiers und wollen das Kapitel "Boris Johnson" damit endgültig beenden.

Zuckerschock und Steuersenkungen

Beide wollen den Menschen in Großbritannien helfen, die immer höheren Preise für Lebenshaltung und Energie zu stemmen. Doch ihre Lösungsvorschläge gehen weit auseinander: Truss will Steuererleichterungen, Sunak will zuerst die Inflation bekämpfen. Die gegenseitige Kritik ist groß:

Deine Vorschläge würden uns in einen kurzen Zuckerschock versetzen, gedopt mit nicht gegenfinanzierten Steuersenkungen auf Pump, darauf käme der Crash mit noch höheren Preisen, Inflation und steigender Zinslast.
Rishi Sunak, Kandidat zum Tory-Parteivorsitz, zu seiner Konkurrentin Liz Truss

Truss wehrt sich: "Rishi, du hast die Steuern auf den höchsten Stand seit 70 Jahren gebracht. Wie in aller Welt kannst du behaupten, das kann zu Wirtschaftswachstum führen! Und wo waren deine Wachstumsideen als Finanzminister in den vergangenen zweieinhalb Jahren?"

Rishi Sunak und Liz Truss
Liz Truss und Rishi Sunak sparten im TV-Duell nicht mit gegenseitiger Kritik.
Quelle: Reuters

Möchtegern-Maggie und Mr. Planlos

Berechtigte Kritik, doch auch Liz Truss hat kein wirklich klares Profil: Früher Anti-Monarchistin, heute Queen-Fan, erst kämpfte sie für den EU-Verbleib, nun präsentiert sie sich als harte Brexit-Befürworterin. Ein Kandidat und eine Kandidatin - wirklich glänzen kann keiner der beiden:

Liz Truss macht so ein bisschen auf Möchtegern-Maggie-Thatcher, will Steuern senken und dann wird das schon. Ökonomen sagen, das ist echt schwierig.
Andreas Stamm, ZDF-Korrespondent London

"Aber Rishi Sunak, der hat irgendwie überhaupt keinen Plan - erstmal die Inflation bekämpfen. Aber die Leute wollen mehr, sie können ihre Rechnungen nicht bezahlen, deswegen tut sich Sunak so schwer", so Stamm weiter.

Nach der letzten Vorwahl zur Nachfolge Johnsons stehen die Finalisten*innen fest. Beide kämpfen mit Wahlkampfauftritten im Sommer um die Gunst der konservativen Parteimitglieder.

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Keine Nettigkeiten und wenig Klarheiten: Damit spalten sie eher die Partei, als dass sie sie nach dem Boris-Trauma wieder einen - und wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich auch immer ein Dritter. In diesem Fall die Opposition:

In der einen Ecke haben wir Rishi Sunak, den Architekten der Lebenshaltungskostenkrise, und in der anderen Liz Truss, der jüngsten Absolventin der Schule, die lehrt, dass Geld auf Bäumen wächst.
Keir Starmer, Vorsitzender der Labour-Partei

Johnson soll kein Regierungsmitglied werden

Nur in einem scheinen sich beide einig zu sein: Boris Johnson soll keinen Regierungsposten bekommen. Der scheidende Premier benötige eine "wohlverdiente Pause", so Außenministerin Truss in dem TV-Duell.

Zugleich kritisiert sie die Partei-Entscheidung, Johnson zum Rückzug zu zwingen: "Er hat Fehler gemacht, aber ich denke nicht, dass die Fehler ausreichend waren, dass die Konservative Partei ihn zurückweist." Sunak ist da etwas härter: "Die Antwort ist einfach: Nein." Die Partei müsse nach vorne schauen.

Eine Frau an der Spitze Großbritanniens?

Momentan scheint es, als ob der Premierposten in Großbritannien künftig wieder weiblich besetzt sein könnte. ZDF-Korrespondent Stamm sieht Truss als klare Favoritin: "Sie ist beliebter beim Parteivolk, daran ändert auch diese Debatte nichts. Rishi Sunak hat drei Probleme: Erstens, er gilt als Königsmörder, hat Johnson gestürzt, Verräter mögen sie nicht. Zweitens, er gilt als vielleicht zu weich gegenüber der EU und drittens, er ist eben Finanzminister gewesen und damit mit verantwortlich für die aktuelle Lebenshaltungskostenkrise."

Nun folgen noch zwei weitere TV-Debatten und zwölf Streitgespräche vor Parteiversammlungen im ganzen Land. Bis zum 5. September haben die Tories Zeit, per Briefwahl abzustimmen.

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