Russlands Präsident Putin will eine Äußerung des britischen Premiers Johnson nicht auf sich sitzen lassen. Wegen "beleidigender Kommentare" wurde die Botschafterin vorgeladen.
Russland hat nach einem ZDF-Interview des britischen Premierministers Boris Johnson mit Äußerungen über Präsident Wladimir Putin die britische Botschafterin einbestellt.
Die russische Regierung habe gegenüber Botschafterin Deborah Bronnert in Moskau Protest gegen "die offen beleidigenden Kommentare" eingelegt, erklärte das russische Außenministerium am Donnerstag.
Johnson wirft Putin "toxische Männlichkeit" vor
Johnson hatte im ZDF heute journal am Dienstag gesagt, der russische Militäreinsatz in der Ukraine sei "ein perfektes Beispiel für toxische Männlichkeit". Johnson sagte außerdem:
Die Äußerung von Boris Johnson im Video:
Das russische Außenministerium kritisierte die "inakzeptable abwertende Rhetorik" gegenüber Staatschef Wladimir Putin und erklärte: "In einer höflichen Gesellschaft ist es üblich, sich für Bemerkungen dieser Art zu entschuldigen."
Putin kontert mit Thatcher-Vergleich
Putin selbst wies am Donnerstag den Vorwurf Johnsons zurück. Auf einer Pressekonferenz sagte er zu Reportern: "Ich möchte nur an die Ereignisse der jüngeren Geschichte erinnern, als Margaret Thatcher beschloss, eine Militäroperation gegen Argentinien wegen der Falklandinseln einzuleiten. Eine Frau hat also die Entscheidung getroffen, eine Militäraktion zu starten."
Johnsons Aussage hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Unter anderem berichteten die "Washington Post", der australische Sender SBS und die britische BBC über die Äußerungen des britischen Premierministers.
Das ganze Interview mit dem britischen Premierminister können Sie hier sehen:
- Johnson: Putins Krieg hat Europa gestärkt
Die Staatenlenker sind sich sehr viel näher gekommen beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau, lobt Großbritanniens Premier Johnson im ZDF-Interview.
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