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Interview

Ehemaliger Bundesaußenminister : Fischer: "Mehr um eigene Sicherheit kümmern"

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Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer ist erschüttert über die Lage in der Ukraine. Beim Umgang mit der Nuklearmacht Russland rät er zu umsichtigem und vorsichtigem Handeln.

Joschka Fischer (B90/Die Grünen) zeigt sich im ZDF erschüttert über den Ukraine-Krieg. "Es ist natürlich herzzerreißend, wenn man die Bilder sieht, wenn man die Berichte der Flüchtlinge hört und nichts tun kann. Wirklich!", sagte er im heute journal. Auch er, der 1998 bis 2005 Bundesaußenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland war, beobachtet die Lage in der Ukraine.

Insofern ist das emotional eine sehr deprimierende Situation.
Joschka Fischer, ehemaliger Bundesaußenminister

Im heute journal äußert er sich zum möglichen Einsatz von Atomwaffen, zur Energieabhängigkeit Deutschlands und zur Geschlossenheit in der Politik im Bund, in Europa und darüber hinaus.

Das sagt Joschka Fischer zur...

... Nuklear-Gefahr

"Ich denke, dass die Nato und die beteiligten Regierungen bisher eine sehr vernünftige Position vertreten, nämlich einerseits volle Solidarität mit der Ukraine.

Auf der anderen Seite aber auch das Wissen darum, dass Russland eine der größten Nulearmächte weltweit ist und, dass deswegen auch die nötige Umsicht und Vorsicht geboten ist.
Joschka Fischer, ehemaliger Bundesaußenminister

Es war auch in Zeiten des Kalten Krieges - denken Sie nur an Budapest 1956, der Aufstand in Ungarn, denken Sie an Prag '68 - das Diktat der Nuklearwaffen da. Man kann sich das wegwünschen, aber eine verantwortliche Regierung, eine verantwortliche Führung muss sich diesen Fakten stellen."

... Abhängigkeit im Energiebereich

Das habe ich ehrlich gesagt nie verstanden, dass man sehenden Auges sich in diese Abhängigkeit begeben hat und dafür jetzt einen entsprechend hohen Preis zu bezahlen hat.
Joschka Fischer, ehemaliger Bundesaußenminister

Die Energieabhängigkeit, das war alles andere als nötig. Wo Menschen handeln, werden Fehler gemacht, aber das ist schon ein sehr, sehr großer strategischer Fehler gewesen."

... europäischen Friedensordnung

"Man könnte es schlicht und hart sagen, die hat Putin beendet, fürs erste. Es wird sehr stark auf die Geschlossenheit ankommen, die so groß ist wie noch nie. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass es ein so hohes Maß an Geschlossenheit gegeben hat und zwar nicht nur innerhalb der EU, sondern auch mit Staaten, die nicht Mitglied der Europäischen Union sind.

Die Europäer haben das Gefühl, das berechtigte Gefühl, dass Putin mit dem Angriff auf die Ukraine, mit der Aggression gegen die Ukraine uns alle meint. Und entsprechend ist die Reaktion. Dieses muss dann, gerade in der Europäischen Union in eine neue Politik umgesetzt werden.

Und, dass die Bundesregierung entschlossen gehandelt hat, mit Unterstützung auch der Unionsparteien, das finde ich von überragender Bedeutung.
Joschka Fischer, ehemaliger Bundesaußenminister

Wir werden in Zukunft uns mehr um unsere eigene Sicherheit kümmern müssen."

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von Christian Mölling, András Rácz
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