Kanada macht den Weg für die Siemens-Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 frei. Siemens soll ein Zeifenster bekommen, in dem es die Turbine nach Deutschland liefern darf.
Kanada hat grünes Licht gegeben für die Lieferung einer reparierten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Deutschland. Kanada werde Siemens Canada "eine zeitlich begrenzte und widerrufbare Genehmigung erteilen, um die reparierten Nord-Stream-1-Turbinen nach Deutschland zurückzubringen", erklärte der Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson.
"Ohne die notwendige Versorgung mit Erdgas wird die deutsche Wirtschaft sehr große Schwierigkeiten haben, und die Deutschen selbst laufen Gefahr, dass sie ihre Häuser im bevorstehenden Winter nicht heizen können."
Habeck: Technische Gründe nur vorgeschoben
Russland hatte den Ausfall einer Turbine Mitte Juni als einen Grund für die Drosselung seiner Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline angeführt. Die Bundesregierung zweifelte diese Argumentation an.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, es handele sich aus seiner Sicht "um eine politische Aktion" und "die technischen Gründe sind nur vorgeschoben". Die Bundesregierung befand sich seit mehreren Wochen in "intensiven Kontakten" mit Ottawa, um trotz der Sanktionen gegen Russland eine Rückführung der Turbine nach Europa zu erreichen.
Zweifel, ob Russland Gashahn wieder aufdreht
Die Ukraine hatte Kanada hingegen aufgerufen, die Turbinen, die sich derzeit in Werkstätten des Siemens-Konzerns in der Nähe von Montréal befinden, nicht zurückzugeben.
Am Montag wird die Pipeline Nord Stream 1 wegen regulärer Wartungsarbeiten heruntergefahren. Die Bundesregierung rechnet mit rund zehntägigen Arbeiten. Zugleich äußerten die Bundesnetzagentur und auch das Wirtschaftsministerium zuletzt Bedenken, dass Russland danach den Gashahn nicht wieder andrehen könnte.
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