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Weltnaturkonferenz in Kanada : Mehr Geld für Artenvielfalt geplant

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Bei der Weltnaturkonferenz in Kanada liegt der Entwurf für ein neues Artenschutzabkommen auf dem Tisch. Die Idee klingt einfach: Reiche Länder sollen die arme Länder unterstützen.

Der Vorschlag im Entwurf der COP 15 enthält eines der Hauptziele: 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der Erde sollen bis 2030 zu Schutzgebieten erklärt werden.

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Bei der Weltnaturkonferenz in Kanada ist ein Entwurf für ein neues Artenschutzabkommen erarbeitet worden. Nach dem Kompromissvorschlag sollen die reichen Länder ihre finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer für die Biodiversität bis 2025 auf mindestens 20 Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen.

30 Prozent der Erde soll Schutzgebiet werden

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) lobte den am Sonntag vom chinesischen Konferenzvorsitz in Montréal präsentierten Entwurf als "mutig".

Bis 2030 sollen die von den reichen Ländern gezahlte Summe auf 30 Milliarden Dollar anwachsen, heißt es in darin weiter. Auch sollen dem Dokument zufolge 30 Prozent der Land- und Meeresfläche der Erde zu Schutzgebieten erklärt werden. Dies war eines der zentralen Ziele der UN-Biodiversitätskonferenz COP15, die am Montag zu Ende gehen soll.

Rechte für Indigene vorgesehen

Ebenso enthalten sind Garantien für die Rechte indigener Gemeinschaften, ihre Gebiete zu verwalten. Um das neue Artenschutzabkommen zu ermöglichen, müssen allerdings noch alle 196 Unterzeichnerstaaten der Biodiversitätskonvention von 1993 zustimmen. Eine Vollversammlung ist für den Sonntagabend (Ortszeit) geplant. Beobachter warnten, dass die Beratungen trotz des Kompromissvorschlags über den Montag hinaus verlängert werden könnten.

Wenn es gelingt, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 zu halbieren, könne das Klimaziel erreicht werden, sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

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Die Bundesregierung bewertete den Kompromisstext jedoch positiv. Umweltministerin Lemke erklärte:

Der Entwurf der chinesischen Präsidentschaft für ein Abschlusspapier ist mutig.
Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin

Lemke: Vieles zeigt in richtige Richtung

Der Text enthalte "viele Punkte, die in die richtige Richtung weisen" und für die sie sich eingesetzt habe, betonte die Grünen-Politikerin. Dabei nannte sie die Ziele, 30 Prozent der Flächen zu Schutzgebieten zu erklären, den Pestizideinsatz zu verringern und umweltschädigende Subventionen zu reduzieren.

Das ist eine gute Nachricht.
Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin

Umweltschützer: Lob und Kritik

Auch Umweltschützer begrüßten den Vorschlag von 30 Prozent ausgewiesenen Schutzflächen. Damit würde die Menschheit "die größte Verpflichtung der Geschichte" zugunsten der Erhaltung von Meeren und Landflächen eingehen, erklärte Brian O'Donnell von der Nichtregierungsorganisation Campaign for Nature. Ein Naturschutz dieses Ausmaßes "gibt der Natur eine Chance", fuhr er fort.

Wenn er (der Vorschlag - Anmerkung d. Redaktion) angenommen wird, werden sich die Aussichten für die Leoparden, die Schmetterlinge, die Meeresschildkröten, die Wälder und die Bevölkerung deutlich verbessern.
Brian O'Donnell, Campaign for Nature

Andere warnten jedoch, dass Ziele zu spät erreicht werden könnten. Einige Aspekte seien "nicht ehrgeizig genug und konzentrieren sich auf 2050, was zu weit in der Zukunft liegt", sagte Sue Lieberman von der Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society (WCS).

Naturschützer: Unverzüglich Handeln

Ihr WCS-Kollege Alfred DeRoGemmis erklärte, es könne in der Vollversammlung noch zu Widerstand kommen. Es sei nun wichtig, dass China "zögerliche Regierungen" mit an Bord hole und sie auf den weltweiten Konsens einschwöre, dass "der Verlust der Biodiversität eine dringliche Krise ist, die unverzügliches Handeln erfordert".

Weltweit sind eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Auf der Biodiversitätskonferenz in Montreal wollen die teilnehmenden Staaten ein globales Abkommen für den Artenschutz aushandeln.

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Die chinesische Konferenzleitung hatte sich bereits am Samstag optimistisch gezeigt, dass ein Kompromiss erzielt werden könne.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ambitionen aufrecht erhalten und einen Konsens erzielen können.
Huang Runqiu, Umweltminister China

Entwicklungsländer wollen 100 Milliarden Dollar

Die Finanzierung des Artenschutzes in Entwicklungsländern ist ein besonders strittiges Thema der Verhandlungen in Montreal. Die Entwicklungsländer fordern finanzielle Unterstützung in Höhe von mindestens 100 Milliarden Dollar pro Jahr seitens der reicheren Länder. Das ist das Zehnfache der derzeitigen Summe, die zur Stärkung der Biodiversität aus Industrie- in Entwicklungsländer fließt - und entspräche den zugesagten, aber noch nicht vollständig ausgezahlten 100 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Erderwärmung.

In Kanada findet zur Zeit die Weltnaturschutzkonferenz statt, das Ziel: die Rettung der Biodiversität. Allerdings droht die Konferenz zu scheitern, weil sich die Länder nicht über die Finanzierung der Rettungsmaßnahmen einigen können.

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An der COP25 nehmen knapp 5.000 Delegierte aus aller Welt teil. Ziel ist ein neues Artenschutzabkommen von ähnlicher Bedeutung wie das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015. Von den schätzungsweise acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde sind laut Wissenschaftlern des Weltbiodiversitätsrats IPBES eine Million vom Aussterben bedroht.

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