Um die schleppende Ausrüstung der Bundeswehr anzukurbeln, lädt das Kanzleramt zu einem Munitionsgipfel ein. Die Rüstungsindustrie und mehrere Ministerien sollen daran teilnehmen.
Das Kanzleramt will mit einem Munitionsgipfel Schwung in die schleppende Beschaffung von Material für die Bundeswehr bringen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lade dazu am Montag Vertreter der Rüstungsindustrie und mehrerer Ministerien ein, bestätigten der Deutschen Presse-Agentur Regierungskreise.
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte am Donnerstag bei ZDFheute live, es sei gut, dass es einen Rüstungsgipfel mit der Rüstungsindustrie gebe zur Produktion von Munition, Pulver und Sprengstoffen.
Von den 100 Milliarden für die Bundeswehr wurden bisher nur etwa 8,4 Milliarden fest eingeplant. Die CDU kritisiert, dass das Volumen des Verteidigungshauhalts 2023 sinken wird.
Bundeswehr leidet an großem Munitionsmangel
Die "Welt" und das digitale Medienhaus Table.Media berichteten am Freitag ebenfalls zu den anberaumten Gesprächen im Kanzleramt über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion.
Die Bundeswehr leidet unter einem dramatischen Munitionsmangel. Zuletzt war erklärt worden, dass Munition für 20 Milliarden Euro beschafft werden müsse. Auch für die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine wird Munition benötigt.
Kapazitäten der Rüstungsproduktion in vergangenen Jahren gesunken
Allerdings hatte die Industrie ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren des Sparkurses zurückgefahren. Nun gibt es auch aus den Reihen der Verbündeten wieder eine stärkere Nachfrage. Mit der Industrie soll besprochen werden, wie die Produktion erweitert und beschleunigt werden kann.
Roderich Kiesewetter sagte bei ZDFheute live, "was es braucht, ist schlicht mehr Nachschub und Produktion" für die Ukraine. Es werden mehr Fabriken benötigt.
Deutschland müsse nun auch Partner überzeugen, an die Ukraine zu liefern.
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