Das Meinungsbild in der CDU sei eindeutig, Laschet soll Kanzlerkandidat werden, sagt Paul Ziemiak (CDU) im ZDF und stellt eine zügige, aber geschlossene Entscheidung in Aussicht.
Zwei wollen, aber nur einer kann es werden: Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur lassen CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende Markus Söder aktuell keine Bereitschaft zum Einlenken erkennen. Die nächsten Tage sollen die Entscheidung bringen und Geschlossenheit demonstrieren. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak äußert sich im ZDF heute journal zur K-Frage und erklärt, dass...
... es keine Überraschung war, dass Söder seine Kandidatur nicht zurückgezogen hat
Es sei aus zwei Gründen gestern ein guter Tag für die Union gewesen, sagt Ziemiak. "Erstens haben wir Klarheit, wer zur Verfügung steht für das Amt des Kanzlerakandidaten. Mit Markus Söder und Armin Laschet haben wir zwei ausgezeichnete Ministerpräsidenten und erfolgreiche Parteivorsitzende", stellt der CDU-Generalsekretär im ZDF fest und führt weiter aus:
Heute hätten CDU und CSU in ihren Präsidien beraten, aber noch keinen Beschluss gefasst. Dennoch: Das Meinungsbild sei "einhellig" gewesen: "Es ist der Wunsch der Union im Präsidium und im Bundesvorstand, dass Armin Laschet der Kandidat wird, deswegen sprechen wir jetzt auch mit der CSU in den nächsten Tagen, wie es weitergeht."
... es der Union vor allem um geschlossenes Auftreten gehe
"Wir haben gestern die Worte von Markus Söder gehört, wir haben heute darüber beraten in den CDU-Gremien und die CSU hat auch beraten", sagt Ziemiak. "Jetzt werden wir im Lichte der Entscheidung von heute auch die Worte von gestern betrachten und in den nächsten Tagen weiter darüber sprechen."
Eines sei jetzt schon klar: "Wir werden einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten haben, das war übrigens der Geist in den Gremien. Respekt auch für Markus Söder."
Das Verhältnis zwischen beiden Kanzlerkandidaten und auch zwischen den Generalsekretären sei sehr gut, so Ziemiak. Die Geschlossenheit der Union sei jetzt ganz wichtig. Und es gehe auch darum, schnell eine Entscheidung zu bekommen. Das wünsche sich vor allem die Basis. Auf einen Tag komme es aber nicht an.
... die Umfragen für Laschet keine Schwachstelle sind
Die schlechten Umfragewerte seien für Laschet keine Schwachstelle, führt Ziemiak aus. "Armin Laschet hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er, weil er bei seinen Themen bleibt, weil er glaubwürdig ist, weil er neugierig ist, ein Mann der Ideen ist, dass er immer wieder auch in schwierigen Wahlkämpfen die Union, die Partei zum Sieg führen kann."
Umfragen spielten "natürlich immer eine Rolle, aber eben nicht die ausschließliche". "Es geht auch noch um andere Fähigkeiten, wenn man später eine Regierung führen will und eine Partei zusammenhalten möchte, und diese Fähigkeiten bringt Armin Laschet mit", sagte Ziemiak.
... es schnell eine Einigung geben soll
"Schmutzig darf es nicht werden und wird es auch nicht, davon bin ich überzeugt. Denn das schadet dem Ansehen beider Parteien. Wenn wir das jetzt schnell, aber gemeinsam entscheiden. Dann ist das gut. Und ich bin zuversichtlich und sage Ihnen das heute voraus, das werden wir tun, gemeinsam zügig zu entscheiden", sagt Ziemiak.