Nachdem Trump-Anhänger in das Kongressgebäude in Washington eindrangen, reagierten Politiker in den USA und rund um die Welt bestürzt.
Zu der Eskalation am Kapitol in Washington haben sich international einflussreiche Stimmen gemeldet, um die Gewalt zu verurteilen. Nicht nur der designierte US-Präsident Joe Biden spricht nach den Ereignissen von einem Angriff auf die Demokratie.
Biden: Ein dunkler Moment
In einer TV-Ansprache sagte Biden: "Ich bin wirklich schockiert und traurig, dass unsere Nation - so lange Leuchtfeuer und Hoffnung für Demokratie - an so einem dunklen Moment angekommen ist." Den noch amtierenden Präsidenten Donald Trump forderte er dazu auf, sich an seine Anhänger zu wenden. Die Worte eines Präsidenten hätten Gewicht, so Biden: "Also Präsident Trump, treten sie vor." Später veröffentlichte Trump auf Twitter einen Aufruf, nach Hause zu gehen – allerdings in verständnisvollem Ton – und sprach dabei erneut von einer gestohlenen Wahl.
Auch von republikanischer Seite kamen bestürzte Reaktionen. Der Abgeordnete Adam Kinzinger schrieb auf Twitter von einem Putschversuch. Vizepräsident Mike Pence schrieb, die Gewalt und Zerstörung müssten enden und forderte dazu auf, das Gebäude umgehend zu verlassen.
Maas: "Aufhören, die Demokratie mit Füßen zu treten"
Der deutsche Außenminister Heiko Maas setzt die Geschehnisse in Washington mit den Krawallen am Reichstagsgebäude im letzten Jahr in Verbindung. Aus aufrührerischen Worten würden gewaltsame Taten.
Weiter fordert er auch den US-Präsidenten direkt auf: "Trump und seine Unterstützer sollten endlich die Entscheidung der amerikanischen Wähler*Innen akzeptieren und aufhören, die Demokratie mit Füßen zu treten." Aus Großbritannien schrieb Premierminister Boris Johnson von "schändlichen Szenen": "Die Vereinigten Staaten stehen in aller Welt für Demokratie, und nun ist entscheidend, dass es zu einer friedlichen und geordneten Machtübertragung kommt."
EU-Ratschef Charles Michel schrieb: "Wir vertrauen den USA, dass sie eine friedliche Machtübergabe zu Joe Biden sicherstellen." Der Kongress sei ein "Tempel der Demokratie", die Szenen ein Schock. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte sie "schockierend". Das Ergebnis der Wahl müsse akzeptiert werden.