Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz ist auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland gestorben. Die genaue Todesursache ist bislang unklar.
Nach dem Tod der mecklenburgischen CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Strenz will die Schweriner Staatsanwaltschaft die genauen Umstände über ein Rechtshilfeersuchen an Irland klären. Wie ein Sprecher der Schweriner Behörde am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
Nach den bisher vorliegenden Informationen sei die genaue Todesursache bei der 53-Jährigen noch unklar. "Wir gehen davon aus, dass es dann eine Obduktion der Toten in Irland gibt", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mit dem in solchen Fällen üblichen Todesermittlungsverfahren und dem Ersuchen wolle man an die nötigen Informationen aus Irland kommen.
Notfalllandung in Irland konnte Strenz nicht retten
Karin Strenz kollabierte auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland. Das bestätigte der Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern der Unions-Bundestagsfraktion, Eckhardt Rehberg, am Sonntagabend gegenüber ZDFheute. Die 53-Jährige habe sich zusammen mit ihrem Mann auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland befunden.
Den Flugdaten der Maschine zufolge, veranlasste der Pilot am Sonntagmorgen gegen 8:38 Uhr deutscher Zeit eine Notfalllandung auf dem irischen Flughafen Shannon im Westen des Landes. Dort habe man der 53-Jährigen jedoch nicht mehr helfen können.
Gründe für Aufenthalt auf Kuba unklar
Landesgruppensprecher Rehberg zeigte sich tief betroffen. Er gilt als politischer Wegbereiter und Wegbegleiter von Strenz. Unklar war zunächst, warum sich Strenz in Kuba aufgehalten hatte und woran sie starb. Fest steht: Strenz ist nicht als Parlamentarierin unterwegs gewesen.
Es habe sich um keine Dienstreise im Auftrag des Deutschen Bundestags gehandelt, sagte ein Parlamentssprecher am Montag auf Nachfrage. Ein Sprecher der CDU/CSU-Fraktion teilte mit, dass es auch keine Fraktionsreise gewesen sei.
Strenz saß seit 2009 für die CDU im Bundestag. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gewann sie jeweils eines der sechs Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern. Im Bundestag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.
Vorwürfe gegen Strenz
Der Bundestag hatte ihre Immunität im Januar 2020 aufgehoben. Der Unionspolitikerin wurden fragwürdige Verbindungen nach Aserbaidschan vorgeworfen. Im Zusammenhang mit Geldflüssen aus dem autoritär regierten Land gab es Durchsuchungen bei Strenz.
Damals sprach die Staatsanwaltschaft Frankfurt von rund vier Millionen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien. Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Bei der Durchsuchung im Januar 2020 wurden 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Belgien inspiziert, darunter ein Abgeordnetenbüro des Bundestags.
Strenz blieb trotz der Vorwürfe Mitglied des Bundestags, bei der anstehenden Wahl im September wollte sie aber nicht mehr kandidieren.