Nach Faeser-Kritik: Katar bestellt deutschen Botschafter ein

    Nach Kritik von Faeser:Katar bestellt deutschen Botschafter ein

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    Katar hat den deutschen Botschafter einbestellt. Der Grund: "Inakzeptable und provokative" Äußerungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Menschenrechtslage im Land.

    Archiv: WM, Auslosung der Vorrunde in Doha: Werbebanner mit dem Logo für die Fifa-Fußballweltmeisterschaft stehen vor dem Doha Exhibition & Convention Center (DECC) im Stadtteil West Bay.
    Am 20. November startet die Fußball-WM 2022 in Katar. Das Land steht wegen der Menscherechtslage seit langem in der Kritik.
    Quelle: dpa

    Katar, der Ausrichter der Fußball-WM, hat wegen Kritik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den deutschen Botschafter einbestellt. Laut Außenministerium in Doha protestierte Katar gegen "inakzeptable und provokative" Äußerungen Faesers zur Menschenrechtsbilanz im Golf-Staat und forderte eine "Klarstellung".
    Faeser hatte im ARD-Magazin "Monitor" mit Blick auf das Gastgeberland gesagt:

    Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe.

    Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

    Die Bundesregierung sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft gehöre, "nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien", sagte Faeser.

    Bundesinnenministerin
    :Faeser distanziert sich von WM in Katar

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser nennt die Vergabe der Fußball-WM nach Katar "total schwierig". Sie wolle sich vor Ort über die Einhaltung der Menschenrechte informieren.
    Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, spricht auf einer Pressekonferenz
    Mit Blick auf die Entscheidung, Katar die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten zu lassen, fügte die für Sport zuständige Ministerin hinzu: "Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird."

    Faeser reist vor WM-Start nach Katar

    Faeser will am Montag im Vorfeld der WM Katar besuchen. Auf der zweitägigen Reise wird sie von der Menschenrechtsbeauftragten der Regierung, Luise Amtsberg, und einer DFB-Delegation um Präsident Bernd Neuendorf begleitet.
    Im Mittelpunkt stehen nach Ministeriumsangaben die Menschenrechtsfragen, die rund um das Turnier diskutiert werden, etwa der Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Verfolgung sowie die Verantwortung für Wanderarbeiter, die die WM-Stadien gebaut haben.
    Ab dem 20. November findet in dem Golf-Staat die WM statt, die sowohl wegen des Termins Ende des Jahres als auch wegen Menschenrechtsvorwürfen gegen das Land umstritten ist. Beim Bau der Stadien sollen zahlreiche Arbeiter gestorben sein. Kanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Besuch in Katar von Fortschritten bei der Behandlungen der Beschäftigten gesprochen, auch wenn die Zustände in Katar nicht den deutschen entsprächen.
    Quelle: AFP, Reuters

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