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Emir von Katar im Porträt : Das ist der Mann, der Flüssiggas liefern soll

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Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani, der Emir von Katar, verfügt über eine begehrte Ressource: Flüssiggas. Wer ist der Mann, der aktuell zu Gast in Deutschland ist?

Emir des Staates Katar, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani
Neuer Energiepartner der Bundesregierung: der Emir von Katar.
Quelle: imago

Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani ist derzeit ein gefragter Mann in Deutschland. Denn der Emir regiert mit Katar ein Land, das über eine in Zeiten des russischen Angriffskriegs wichtige Ressource verfügt: Flüssiggas (LNG).

Katar ist einer der weltweit größten LNG-Exporteure, liefert bislang jedoch vor allem nach Asien. Die Bundesregierung schloss am Freitag eine Energiepartnerschaft mit dem Golfstaat, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Der Emir wollte bei seinem Deutschland-Besuch auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen.

Emir holte WM nach Katar und vermittelte mit Taliban

Der Scheich regiert den schwerreichen Golfstaat seit 2013. Als er die Führung übernahm, war er gerade einmal 33 Jahre alt. Seitdem hat er den Einfluss der kleinen Halbinsel stark ausgebaut.

Der Sport-Fan holte etwa die Fußball-WM nach Katar und ist ein wichtiger Vermittler für den Westen im Umgang mit den Taliban. Als diese im vergangenen Sommer erneut die Macht in Afghanistan an sich rissen, half das Emirat auch bei der Evakuierung von Ausländern und afghanischen Ortskräften. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte damals Scheich Tamim für dessen Unterstützung.

Die Fußball-WM in Katar steht seit der Vergabe in der Kritik. Der Golfstaat inszeniert sich seither als perfekter Gastgeber. Doch die Wahrheit sieht anders aus.

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Der Emir ist trotz seines moderaten Auftretens eine umstrittene Person. So werden ihm etwa Verbindungen zu den islamistischen Muslimbrüdern nachgesagt.

Eine Reihe von Nachbarstaaten unter Führung Saudi-Arabiens verhängten sogar mehrere Jahre eine vollständige Blockade gegen Katar. Auch Ägypten schloss sich an. Die Staaten hatten dem Emirat unter anderem Terrorunterstützung und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran vorgeworfen. Erst im vergangenen Jahr wurde der Konflikt unter Vermittlung der USA beigelegt.

In Kritik wegen Menschenrechtsverstößen

Katar wird zudem immer wieder wegen systematischer Menschenrechtsverstöße und Ausbeutung von Arbeitsmigranten, die etwa beim Aufbau der WM-Stadien helfen, kritisiert. Die Regierung in Doha weist die Vorwürfe zurück und verweist auf zahlreiche Reformen, die die Lage der ausländischen Arbeiter verbessert hätten. In dem Land leben nur etwa rund 300.000 Einheimische - aber fast zehnmal so viele Ausländer.

Scheich Tamim wurde in Großbritannien erzogen und besuchte unter anderem die berühmte Militärakademie Sandhurst. Danach hatte er verschiedene Aufgaben im Emirat: Unter anderem war er Präsident des Nationalen Olympischen Komitees und stellvertretender Armeechef.

Der sich fromm gebende Emir, der stets einen Schnurrbart trägt, knüpfte an den Führungsstil seines Vaters und Vorgängers, Scheich Hamad, an. Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani, der auf seiner Reise nun mehrere Länder in Europa besucht, hat drei Ehefrauen und zwölf Kinder.

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