Deutschland und Polen haben Forschern zufolge ihre Hilfspakete für die Ukraine deutlich aufgestockt. Die EU-Zusagen insgesamt erreichen die Größenordnung der US-Hilfen, so das IfW.
Deutschland und Polen haben einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge ihre Hilfspakete für die Ukraine zuletzt deutlich aufgestockt. In den zwei Monaten seit Kriegsausbruch seien die Zusagen an die Ukraine stetig gewachsen, teilte das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag mit.
Deutschland auf Platz fünf der Geberländer
Deutschland, das für sein zögerliches Engagement kritisiert worden war, liege mit 1,8 Milliarden Euro jetzt auf dem fünften Rang der Geberländer hinter Polen, Großbritannien und Kanada. Zusammen erreichten die Leistungen der EU-Länder derzeit die Größenordnung der US-Hilfen.
Die USA sind mit umgerechnet 10,3 Milliarden Euro der größte aktuelle Unterstützer der Ukraine.
Anders als Deutschland und Polen hätten Länder wie Frankreich, Spanien oder Italien im letzten Monat kaum nennenswerte neue bilaterale Hilfen für humanitäre oder militärische Zwecke zugesagt. Vor allem von größeren Ländern falle die Summe "überschaubar" aus, wenn man diese mit den Unterstützungspaketen für ihre eigene Bevölkerung vergleiche, so IfW-Forschungsdirektor Christoph Trebesch.
Allerdings unterstützen die EU-Länder die Ukraine auch über ihre Anteile an den Hilfen aus Brüssel:
Hilfspaket der USA: "Völlig neue Dimension"
Vor wenigen Tagen hätten dagegen die USA ein weiteres Hilfspaket von 33 Milliarden US-Dollar angekündigt. "Das ist eine völlig neue Dimension und stellt alle bisherigen Zusagen aus Europa in den Schatten", sagte Trebesch.
[Gibt es noch eine Chance auf Frieden in der Ukraine? Eine Friedensforscherin im Interview.]
Der Ukraine-Support-Tracker des IfW Kiel erfasst den Wert der angekündigten Unterstützung von Regierungen 31 westlicher Länder an die Ukraine. Die aktuellen Daten berücksichtigen Zusagen seit dem 24. Januar, also rund einen Monat vor Beginn der russischen Invasion, bis zum 23. April 2022.
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