Russische Raketenangriffe haben in vielen Teilen der Ukraine für Stromausfälle gesorgt. Es soll der massivste Beschuss der Energieinfrastruktur seit Kriegsbeginn gewesen sein.
Die russischen Raketenangriffe von heute sollen nach Angaben aus Kiew der wohl massivste Beschuss der Energieinfrastruktur seit Kriegsbeginn gewesen sein. Im gesamten Land meldeten mindestens ein Dutzend Regionen Luftangriffe und teils massive Stromausfälle. Nach Angaben der Regierung sollen mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom sein.
Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, bezeichnete die Situation als "kritisch". Im Nachrichtendienst Telegram schrieb er:
Der staatliche Energieversorger Ukrenerho habe zu außerordentlichen Stromabschaltungen übergehen müssen, um das Netz auszubalancieren. In Kiew ist den Behörden zufolge etwa die Hälfte der Stadt ohne Strom. Viele Hauptstadtviertel haben bereits seit knapp einem Monat nur stundenweise Strom. Tymoschenko forderte die Bevölkerung zum Stromsparen auf.
Auch die Republik Moldau hat nach den russischen Luftangriffen große Stromausfälle gemeldet. Eine wichtige Leitung, die Moldau mit Strom versorge, sei bei den Angriffen unterbrochen worden, sagte Infrastrukturminister Andrei Spinu am Dienstag. Die Leitung selbst sei nicht beschädigt, aber aus Sicherheitsgründen automatisch getrennt worden.
Wohnhäuser in Kiew beschädigt
Bei dem Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew und Umgebung sind offiziellen Angaben zufolge zudem zwei Wohnhäuser beschädigt worden.
Das schrieb Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Insgesamt seien allein über dem Stadtgebiet vier Raketen abgeschossen worden. Ihm zufolge soll mindestens eine Person ums Leben gekommen sein. Eine Leiche sei aus einem Wohngebäude in dem Bezirk Petschersk gezogen worden.
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Mehrere Angriffe im Umland
Über Angriffe wurde auch aus den Gebieten Odessa, Tscherkassy, Kirowohrad, Chmelnyzkyj, Charkiw und Dnipropetrowsk berichtet. Zwischenzeitlich wurde im gesamten Land Luftalarm ausgerufen.
Ukrainischen Medienberichten zufolge wurden die Raketen über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sprach von etwa 100 Raketen, Präsident Wolodymyr Selenskyj bezifferte ihre Zahl auf 85.
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