Nach russischen Raketenangriffen:Hälfte der Region Kiew wohl länger ohne Strom
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Nach den massiven russischen Raketenangriffen haben in der Region um Kiew viele Menschen voraussichtlich länger keinen Strom. Präsident Selenskyj feiert dennoch die Luftabwehr.
In der Region Kiew bleibt offiziellen Angaben zufolge rund die Hälfte der Einwohner nach russischen Raketenangriffen weiterhin von der Stromversorgung abgeschnitten. Gouverneur Olexij Kuleba schrieb auf Telegram:
Rund 1,8 Menschen leben in der Region, die Hauptstadt Kiew ausgenommen. Der größte private Energieversorger der Ukraine, DTEK, musste nach eigenen Angaben wegen Schäden durch die Angriffe vom Montag eine Anlage vom Netz nehmen.
Das Kraftwerk sei in den vergangenen zwei Monaten 17 Mal Ziel von Angriffen gewesen.
Die Luftabwehr hatte nach eigenen Angaben rund 60 von etwa 70 Marschflugkörpern abgeschossen. Dennoch gab es mehrere Treffer. "Leider gibt es Opfer", sagte Selenskyj. Vier Menschen seien getötet worden.
Ukrainischer Präsident erinnert an Budapester Memorandum
Russlands neue Angriffswelle falle auf den Jahrestag der Unterzeichnung des Budapester Memorandums, erwähnte Selenskyj. In dem am 5. Dezember 1994 unterzeichneten Dokument hatten Russland, Großbritannien und die USA gemeinsam der Ukraine, Belarus und Kasachstan Sicherheitsgarantien für deren Verzicht auf alle Atomwaffen aus Sowjetzeiten auf ihren Territorien gegeben.
Unter anderem verpflichteten sich die Unterzeichner, die Souveränität und bestehenden Grenzen der drei Ex-Sowjetrepubliken zu respektieren.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
Russland, das sich 2014 bereits die Krim einverleibt hatte, begann am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hält einen Teil des Staatsgebiets besetzt. Die Missachtung des historischen Dokuments gebe Antworten auf viele der heutigen Fragen zu Russland, sagte Selenskyj.
Schon deswegen sei eine grundlegende Fortsetzung der bestehenden Politik der "gewissenhaften Staaten" der Welt nötig, meinte Selenskyj mit Blick auf alle Partner und Unterstützer der Ukraine.
Ukrainische Luftabwehr: Großteil der Angriffe abgewehrt
Bei dem neuen Großangriff auf Ziele in der Ukraine am Montag hatte das russische Militär nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr knapp 70 Marschflugkörper eingesetzt. Ein großer Teil sei von strategischen Bombern aus großer Entfernung, etwa über dem Kaspischen Meer, abgeschossen worden, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Mitteilung.
22 Lenkwaffen vom Typ "Kalibr" seien von Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert worden.
Die ukrainische Luftabwehr habe einen Großteil der Angriffe abgewehrt. "Insgesamt wurden mehr als 60 Raketen der Invasoren abgeschossen", hieß es. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.
Ukraine: Wasser- und Energieversorgung getroffen
Die US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, zollte der ukrainischen Luftabwehr Respekt. "Heute und an jedem Tag, großer Respekt für die ukrainische Luftabwehr", twitterte sie am Abend auf Englisch und Ukrainisch.
Tweet von US-Botschafterin Bridget Brink
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Allerdings erreichten auch russische Raketen ihre Ziele, etwa in den Städten Odessa oder Kiew. Dabei wurden nach Berichten der Staatsagentur Unian erneut Einrichtungen der Energieversorgung getroffen.
Nach Selenskyjs Angaben fiel in sieben Regionen der Strom aus, mancherorts brach auch die Wasserversorgung zusammen. Russischen Angaben zufolge wurden "alle 17 benannten Ziele getroffen".
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.