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Putins Armee nähert sich Kiew : Russischer Druck wächst - wenn auch langsamer

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Russlands Streitkräfte rücken weiter vor, am heftigsten sind die Kämpfe um Kiew. Luft- und Raketenangriffe nehmen in allen Teilen des Landes zu. Die humanitäre Lage ist kritisch.

Der russische Angriff auf die Ukraine schreitet in drei der vier Hauptoperationsrichtungen (Süden, Osten, Nordosten) weiter voran. Doch Russlands operatives Tempo hat sich verlangsamt.

Entwicklungen in den drei Hauptoperationsrichtungen

Im Süden kommen die russischen Streitkräfte mit der Einkreisung von Mykolaiv langsam voran und rücken weiter nach Norden vor. Mariupol ist noch immer in ukrainischer Hand. Aber die humanitäre Lage in der Stadt, in der sich immer noch mehr als Hunderttausend Zivilisten aufhalten, ist ernst. Die Vorräte sind weitgehend erschöpft, ein Massensterben hat begonnen.

Die dramatischen Umstände in Mariupol schildert dieser Bericht:

Frühgeborene, die von ihren Eltern zurückgelassen wurden, liegen eingewickelt in einem Krankenhausbett in Mariupol.

Verzweiflung in Mariupol - Mutter verliert Baby: "Tötet mich, jetzt!" 

Mariupol stürzt in Chaos und Verzweiflung. Russische Invasoren quetschen langsam das Leben aus der Stadt. Für die Menschen vor Ort bleiben Tod, Zerstörung, Hunger und Kälte.

Im Osten mussten die ukrainischen Streitkräfte die Region Donezk fast vollständig aufgeben und ziehen sich langsam in Richtung Dnipro zurück, um ihre Einkreisung durch Kräfte Russlands und der Separatisten zu vermeiden.

Im Nordosten geht der willkürliche Beschuss von Charkiw weiter, der massives Leid in der Zivilbevölkerung verursacht. Den ukrainischen Streitkräften ist es bisher gelungen, die Einkesselung der Stadt zu verhindern.

Weiter nördlich befinden sich die belagerten Städte Sumy und Tschernihiw immer noch unter ukrainischer Kontrolle und leisten weiterhin Widerstand. Die humanitäre Lage ist in beiden Orten kritisch. Allerdings hat Russland die Öffnung von humanitären Korridoren gestattet, so dass einige Zehntausend Zivilisten evakuiert werden konnten.

Das Hauptziel Kiew hält stand

Inzwischen ist klar, dass Kiew die Hauptoperationsrichtung der russischen Offensive ist, während die anderen Fronten von untergeordneter Bedeutung sind. Offenbar ist Russland entschlossen, sich auf den Angriff Kiews zu fokussieren und die ukrainischen Kräfte und Ressourcen dort zu binden, sodass sie in einem Abnutzungskampf vernichtet werden könnten.

Die russischen Truppen haben Kiew bereits von Westen, Norden und Osten umschlossen. Nur die südliche Route aus der Stadt heraus ist noch offen, so dass die Zivilbevölkerung die Stadt verlassen und Nachschub eintreffen kann.

Daher besteht das wichtigste Ziel der ukrainischen Streitkräfte darin, die vollständige Einschließung Kiews zu verhindern, das heißt, zumindest die südlichen Straßen offen zu halten.

Jedoch sind die eigentlichen Kämpfe um Kiew weitgehend zum Stillstand gekommen. Die ukrainische Verteidigung hält stand, während es den russischen Streitkräften nicht gelungen ist, nennenswert an Boden zu gewinnen.

In Randbezirken der Metropolregion Kiew finden Gefechte statt, aber den russischen Kräften ist es nicht gelungen, die ukrainischen Verteidigungsanlagen zu durchdringen.

Karte, Ukraine: Städte mit mehr als 400.000 Einwohner + Cherson (ca. 287.000)
Diese Ukraine-Karte zeigt die Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern samt Cherson (ca. 287.000).
Quelle: ZDF

Russland weitet die Angriffe aus der Luft aus

In den letzten Tagen hat Russland seine Raketenangriffe und Luftangriffe auf das gesamte Gebiet der Ukraine ausgeweitet. Westukrainische Städte wie Iwano-Frankiwsk und Lwiw wurden mehrfach getroffen. Die Angriffe konzentrieren sich auf militärische Ziele, vor allem auf Flughäfen. Zusätzlich werden auch Elemente der Rüstungsindustrie systematisch angegriffen.

Die Ausbildungseinrichtung in Jaworiw, nahe der polnischen Grenze, wurde durch einen schweren russischen Raketenangriff fast gänzlich zerstört. Mehrere ausländische Freiwillige starben bei diesem Angriff. Andere Freiwillige wurden bereits in den Kampf geschickt.

Montage: Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj vor einem Blick auf das zerstörte Mariupol

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Westliche Unterstützung und ihre Grenzen

In der Zwischenzeit kommen weitere vom Westen gelieferte Waffen in die Ukraine an. Die USA haben vor kurzem die Lieferung von weiteren 2.000 Javelin-Raketen zur Panzerabwehr und Tausenden von Flugabwehrraketen sowie von Schutzwesten, Munition und anderem genehmigt.

Es gibt Pläne, die Ukraine mit ehemaligen sowjetischen Luftabwehrwaffen zu versorgen, die von östlichen Nato-Mitgliedstaaten geliefert werden sollen.

Trotz wiederholter ukrainischer Bitten ist weder die Einrichtung einer Flugverbotszone noch die Lieferung von Kampfjets seitens der Nato vorgesehen.

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Moskau, Kreml
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Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.

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 Blick auf ein Gebäude, das von einer Drohne beschädigt wurde, die während eines Nachtangriffs abgeschossen wurde.

Luftattacken auf Moskau und Kiew - Welche Bedeutung die Drohnenangriffe haben 

Die Drohnenangriffe auf Moskau haben für Aufregung in Russland gesorgt. Welche Ziele die Attacken haben könnten und wie sich die Kämpfe an den Fronten im Ukraine-Krieg entwickeln.

von Christian Mölling, András Rácz
Liste mit Unternehmen die Russland unterstützen sollen.

Nachrichten | heute journal - Umstrittene Liste 

Die Ukraine hat eine brisante Liste veröffentlicht. Sie prangert Unternehmen an, die aus Sicht des Landes Russland unterstützen - als "Internationale Sponsoren des Krieges".

02.06.2023
von Florian Neuhann
Videolänge
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