Kiew hat den Bürgern Weihnachtsbäume versprochen - mit der Beleuchtung könnte es aber Probleme geben. Laut Bürgermeister Klitschko kann es weiterhin zu Stromausfällen kommen.
Stromausfälle treffen immer wieder die ukrainische Hauptstadt Kiew.
Quelle: epa
Die Kiewer Stadtverwaltung hat ihren Bürgern die Aufstellung von Weihnachtsbäumen versprochen - ungeachtet der anhaltenden russischen Raketenangriffe und der andauernden Stromausfälle. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte in einem am Montag bei der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC erschienenen Interview:
Zwar werde auf Weihnachtsmärkte und Ähnliches in Kriegszeiten verzichtet, doch wenigstens festlich geschmückte Tannenbäume sollen die Kiewer bekommen. Bezahlt würden diese von Unternehmern, sagte Klitschko.
Klitschko: Stromausfälle bis zum Frühjahr erwartet
Mit der Festbeleuchtung könnte es allerdings Probleme geben. Der ehemalige Box-Weltmeister räumte ein, dass es aufgrund der zahlreichen Schäden im Energiesektor bis zum Frühjahr noch zu Stromausfällen in Kiew kommen könne.
Streit zwischen Klitschko und Selenskyj
Die angeblich zu langsamen Reparaturarbeiten zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt sorgten jüngst für Streit zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Klitschko.
Klitschko, der seit 2014 Bürgermeister ist, versicherte nun, dass in "Rekordtempo" an einer Lösung gearbeitet werde. "Die Stadt hat wieder Wasser und 95 Prozent Heizung, jetzt arbeiten wir vor allem daran, dass der Strom überall zurückkommt", so Klitschko.
Bevölkerung leidet unter Angriffen auf Infrastruktur
Der städtischen Militärverwaltung zufolge sind nach den schweren russischen Angriffen weiterhin Zehntausende Bewohner ohne Strom. Am Samstag seien es in der Drei-Millionen-Einwohner-Metropole noch 130.000 Menschen gewesen. Auch in anderen Teilen des Landes leidet die Bevölkerung unter den Folgen der vermehrten russischen Angriffe auf die Infrastruktur.
Viele ukrainische Haushalte sind bei eisigen Temperaturen zeitweise oder sogar komplett ohne Heizung, Strom und Wasser - die Stimmung mit Blick auf den beginnenden Winter ist zunehmend gereizt.
Rotes Kreuz beginnt mit Winterhilfe
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat indes mit der Winterhilfe in der Ukraine begonnen. Man unterstütze die Bevölkerung mit 7.000 Heizöfen zum Wärmen und Kochen, 100 Generatoren und mehr als 20 mobilen Tankanlagen, teilte das DRK am Montag mit.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
Über die Schwestergesellschaft des Ukrainischen Roten Kreuzes stelle man zudem Material und Gelder zur Verfügung, um Reparaturen und Hilfe an Unterkünften für Binnenvertriebene und für private Haushalte zu ermöglichen.
Bei der Verteilung der Gerätschaften konzentriert sich das DRK auf stark von russischen Angriffen betroffene und sehr entlegene Regionen. Die Winterhilfe des DRK werde unter anderem durch das Auswärtige Amt unterstützt.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.