Ukraine-Krieg: Klitschko verspricht Kiewern Weihnachtsbäume

    Trotz Infrastruktur-Angriffen:Klitschko verspricht Kiewern Weihnachtsbäume

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    Kiew hat den Bürgern Weihnachtsbäume versprochen - mit der Beleuchtung könnte es aber Probleme geben. Laut Bürgermeister Klitschko kann es weiterhin zu Stromausfällen kommen.

    Stromausfälle in der ukrainischen Hauptstadt Kiew
    Stromausfälle treffen immer wieder die ukrainische Hauptstadt Kiew.
    Quelle: epa

    Die Kiewer Stadtverwaltung hat ihren Bürgern die Aufstellung von Weihnachtsbäumen versprochen - ungeachtet der anhaltenden russischen Raketenangriffe und der andauernden Stromausfälle. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte in einem am Montag bei der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC erschienenen Interview:

    Wir dürfen (Kremlchef Wladimir) Putin nicht erlauben, unser Weihnachten zu stehlen.

    Vitali Klitschko, Bürgermeister Kiew

    Zwar werde auf Weihnachtsmärkte und Ähnliches in Kriegszeiten verzichtet, doch wenigstens festlich geschmückte Tannenbäume sollen die Kiewer bekommen. Bezahlt würden diese von Unternehmern, sagte Klitschko.

    Klitschko: Stromausfälle bis zum Frühjahr erwartet

    Mit der Festbeleuchtung könnte es allerdings Probleme geben. Der ehemalige Box-Weltmeister räumte ein, dass es aufgrund der zahlreichen Schäden im Energiesektor bis zum Frühjahr noch zu Stromausfällen in Kiew kommen könne.

    Streit zwischen Klitschko und Selenskyj

    Die angeblich zu langsamen Reparaturarbeiten zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt sorgten jüngst für Streit zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Klitschko.
    Selenskyj hatte am Freitag Kritik geäußert: Der Präsident bemängelte, dass die Wiederherstellung der Stromversorgung gerade in der Hauptstadt nach russischen Angriffen nur langsam vorangehe. Er ärgerte sich vor allem darüber, dass es in der drei Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt weniger Wärmestuben gebe als nötig. Klitschko wurde dabei nicht namentlich genannt.
    Klitschko, der seit 2014 Bürgermeister ist, versicherte nun, dass in "Rekordtempo" an einer Lösung gearbeitet werde. "Die Stadt hat wieder Wasser und 95 Prozent Heizung, jetzt arbeiten wir vor allem daran, dass der Strom überall zurückkommt", so Klitschko.

    Bevölkerung leidet unter Angriffen auf Infrastruktur

    Der städtischen Militärverwaltung zufolge sind nach den schweren russischen Angriffen weiterhin Zehntausende Bewohner ohne Strom. Am Samstag seien es in der Drei-Millionen-Einwohner-Metropole noch 130.000 Menschen gewesen. Auch in anderen Teilen des Landes leidet die Bevölkerung unter den Folgen der vermehrten russischen Angriffe auf die Infrastruktur.
    Viele ukrainische Haushalte sind bei eisigen Temperaturen zeitweise oder sogar komplett ohne Heizung, Strom und Wasser - die Stimmung mit Blick auf den beginnenden Winter ist zunehmend gereizt.

    Rotes Kreuz beginnt mit Winterhilfe

    Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat indes mit der Winterhilfe in der Ukraine begonnen. Man unterstütze die Bevölkerung mit 7.000 Heizöfen zum Wärmen und Kochen, 100 Generatoren und mehr als 20 mobilen Tankanlagen, teilte das DRK am Montag mit.



    Über die Schwestergesellschaft des Ukrainischen Roten Kreuzes stelle man zudem Material und Gelder zur Verfügung, um Reparaturen und Hilfe an Unterkünften für Binnenvertriebene und für private Haushalte zu ermöglichen.
    Bei der Verteilung der Gerätschaften konzentriert sich das DRK auf stark von russischen Angriffen betroffene und sehr entlegene Regionen. Die Winterhilfe des DRK werde unter anderem durch das Auswärtige Amt unterstützt.
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    Quelle: dpa

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