In Zeiten hoher Inflation könne mehr Kindergeld laut Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) insbesondere einkommensschwachen Familien helfen.
Angesichts der steigenden Strom- und Heizkosten hält Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) eine Erhöhung des Kindergeldes für ein geeignetes Mittel, um insbesondere ärmere Familien zu entlasten, sagte Paus gegenüber dem Nachrichtenportal t-online.
Auf die Frage, ob das Kindergeld angesichts der Inflation steigen werde, sagte die Grünen-Politikerin: "Darauf wird es wohl hinauslaufen." Zwar könnten nicht alle Preissteigerungen kompensiert werden, sagte Paus. "Aber ein vollständiger Gasstop aus Russland, sofern er eintreten sollte, wird enorme Auswirkungen haben."
Kindergrundsicherung als langfristiges Ziel
Das langfristige Ziel der Ampel-Koalition ist es, eine Kindergrundsicherung einzuführen und damit die bisherigen finanziellen Unterstützungsleistungen des Staates für Kinder zu bündeln.
Die für die Ausarbeitung des komplexen Themas eingesetzte Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus dem Familienministerium und den Bundesministerien für Finanzen, Justiz, Arbeit, Bildung und Wohnen arbeite "intensiv" daran, sagte Paus und bekräftigte ihr Ziel, dass die Kindergrundsicherung ab 2025 ausgezahlt wird. "Kurzfristig werden wir vor allem über eine Anpassung des Kindergeldes sprechen", fügte Paus hinzu.
Die Ministerin hatte dem "Handelsblatt" kürzlich mit Verweis auf den im Herbst erscheinenden Existenzminimumbericht gesagt, sie gehe davon aus, dass die Ampel-Koalition dann "zwangsläufig über Steuerfreibeträge, eine Erhöhung des Kindergeldes und höhere Regelsätze" diskutieren werde.
- Nahrungsmittel teurer, Bahnfahrten günstiger
Energie, Lebensmittel, Freizeit: In fast allen Bereichen sind die Kosten auch im Juni gestiegen. Doch 9-Euro-Ticket und Tankrabatt wirken dem Trend entgegen.