Heute stellt der Weltklimarat seinen neuen Bericht vor. Klimaforscher Jochem Marotzke wendet sich im ZDF gegen die Idee eines "Point of no Return".
„Es gibt keinen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, denn es lohnt sich immer weitere Erwärmungen zu verhindern“, so Prof. Jochem Marotzke, Max-Planck-Institut.
Heute will der Weltklimarat seinen neuen Bericht vorlegen. Vorab äußert sich Jochem Marotzke, Klimaforscher am Max-Planck-Institut, im ZDF zu den aktuellen Entwicklungen. Beim Weltklimabericht gehört er zu den Mitautoren.
Laut Marotzke soll der Bericht eine Grundlage für weiteres Handeln sein. "Es gibt keinen Punkt, an dem es zu spät wäre, den Klimaschutz weiterzutreiben, egal wie viel Erwärmung es schon gegeben hat." Gerade deshalb sei es wichtig, weiteren Klimawandel zu verhindern, so Marotzke.
Klimwandel erhöht das Risiko für Wetterextreme
Denn mit allem Klimawandel, den wir verhinderten, würden wir das Risiko für weitere Wetterextreme senken "egal wie viel Klimawandel es schon gegeben hat", sagt Marotzke. Er sei sehr unglücklich, wenn von einem Point of no Return die Rede sei.
Viele der Wetterextreme, die im Moment auf der Welt zu beobachten seien, seien ganz konkret auf den Klimawandel zurückzuführen. Zur Zeit kämpfen Italien, Griechenland und die Türkei weiter gegen zahllose unkontrollierte Waldbrände. Vielerorts spielen sich dramatische Szenen ab - immer wieder müssen Orte evakuiert werden. Und auch die Fluten in Deutschland zählen zu den, durch den Klimawandel beeinflussten, Wettextremen.
Ohne Klimawandel wäre es nicht passiert
Einige der Wetterereignisse könnten wissenschaftlich belegt auf den Klimawandel zurückgeführt werden, so Marotzke. "Bei einigen Ereignissen sind wir uns sicher, dass sie ohne den menschengemachten Klimawandel nicht passiert wären", sagt der Klimaforscher.
Der Klimabericht solle jetzt Grundlage für das weitere Handeln der Politik sein. "Er liefert eine Grundlage, wir schreiben der Politik nichts vor", sagt Marotzke.