London: "Extinction Rebellion" klebt sich nicht mehr fest
Britische "Extinction Rebellion":London: Kein Festkleben mehr für Klimaschutz
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Die Klimaaktivisten von "Extinction Rebellion" haben einen vorläufigen Stopp ihrer spektakulären Blockade-Aktionen in Großbritannien verkündet. Man arbeite an neuen Taktiken.
Britische Klimaaktivisten wollen sich nicht mehr festkleben. (Archivbild)
Quelle: Victoria Jones/AP
Britische Klimaaktivistinnen und -aktivisten wollen sich vorerst nicht mehr an Gebäuden festkleben oder Straßen blockieren. Diese und ähnliche Methoden des zivilen Ungehorsams hätten nicht die gewünschte Wirkung entfaltet, teilte der britische Ableger der Gruppe "Extinction Rebellion" in einem mit "We quit" ("Wir hören auf") überschriebenen Beitrag mit.
Die Störaktionen seien zwar wichtig gewesen, um aufzurütteln und systematisches Politikversagen im Angesicht der Klimakrise anzuprangern. Allerdings müssten "Taktiken laufend weiterentwickelt werden": Fortan wolle man deshalb verstärkt Druck auf verantwortliche Politikerinnen und Politiker machen, indem die breite Masse der Gesellschaft für Formen des kollektiven Protests mobilisiert wird.
Tweet der britischen Extinction Rebellion: "We quit"
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"Extinction Rebellion": "Planet stirbt immer schneller"
Die Aktivisten bezeichnen ihren Kursschwenk in ihrer Stellungnahme selbst als "kontroversen Beschluss". "Obwohl die Alarmglocken wegen der klimatischen und ökologischen Notlage laut und klar schrillen, hat sich sehr wenig verändert", kritisierte die britische "Extinction Rebellion". "Emissionen nehmen weiter zu und unser Planet stirbt immer schneller."
Quelle: imago/aal.photo
In den vergangenen Monaten hatten sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten in mehreren Ländern immer wieder an Kunstwerken festgeklebt, sie mit Tomatensuppe und Kartoffelbrei beschmiert, Gebäude blockiert und sich auf Straßen festgeklebt.
Befürworter sprechen von einer Schocktaktik, um das Bewusstsein für die Klimakatastrophe zu schärfen.
Für Gegner handelt es sich um Akte des Vandalismus oder zumindest lästige Behinderungen im Alltagsleben. Ob in Großbritannien oder Deutschland: Kalt ließen die Aktionen von Extinction Rebellion und gleichgesinnten Gruppen wie Just Stop Oil jedenfalls kaum jemanden.
Quelle: dpa
Deshalb wolle man weit mehr Menschen als bislang für den Klimaprotest gewinnen und es den Mächtigen damit schwerer machen, wichtige Anliegen zu ignorieren.
Parlamentsgebäude in London am 21. April einkreisen
Um das Ziel voranzubringen, Politiker, Unternehmen und Öffentlichkeit dazu zu bringen, "die Ära der fossilen Brennstoffe zu beenden", werde man sich stattdessen darauf konzentrieren, Aktionen stärker zu unterstützen wie den Versuch, 100.000 Menschen dazu zu bringen, die Parlamentsgebäude in London am 21. April einzukreisen.
"In einer Zeit, in der es kriminalisiert wird, Stellung zu beziehen und zu handeln, ist der Aufbau kollektiver Macht, zahlenmäßiger Zuwachs und Prosperieren durch das Bauen von Brücken ein radikaler Akt", hieß es.
Mitglieder der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" kleben sich aus Protest am Boden fest und blockieren so den Verkehr. Ihr Ziel: den Ausbau von fossilen Strukturen zu stoppen.04.08.2022 | 2:10 min
Die deutschen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben unterdessen erklärt, auch 2023 weiter an ihren Blockade-Aktionen festhalten zu wollen.
Konservative Regierung ließ Proteste auflösen
In Reaktion auf Proteste von "Extinction Rebellion" und anderen Gruppen hatte die konservative Regierung in London der Polizei im vergangenen Jahr größere Vollmachten zur Beendung von Störaktionen eingeräumt und die Strafen für das Blockieren von Straßen verschärft, was nunmehr mit Gefängnis bestraft werden kann.
Stören, Festkleben, Blockieren: Die Störaktionen der "Letzten Generation" sind umstritten. Ob sie Sinn machen, darüber debattieren Klima-Aktivistin Rochel und FDP-Politiker Kuhle.