Edenhofer: "Konferenz wird Durchbruch nicht bringen"
Interview
Klimaforscher Edenhofer:"Konferenz wird Durchbruch nicht bringen"
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Der Weltklimagipfel hat begonnen - doch Experten warnen vor zu großen Hoffnungen auf Ergebnisse. Die Konferenz werde keinen Durchbruch bringen, so Klimaforscher Edenhofer im ZDF.
Professor Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erwartet keinen großen Durchbruch bei der Weltklimakonferenz, die am Sonntag in Ägypten begonnen hat.
Das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen, kann "diese Konferenz nicht erreichen", sagte Edenhofer im ZDF heute journal.
"Wir sind weit von einem 1,5 Grad-Pfad entfernt", sagte Edenhofer weiter. Man müsse jetzt darauf achten, dass um jedes "Zehntel Grad" gekämpft werde.
Edenhofer: "Das kann so nicht weitergehen"
Die Schwäche des Pariser Abkommens sei laut Edenhofer, dass es bei der Festsetzung der Ziele keine verbindlichen Verpflichtungen gegeben habe und "dass die Staaten, wenn sie die Verpflichtungen nicht erfüllen, mit keinerlei Sanktionen rechnen müssen". "Das kann so nicht weitergehen", so der Klimaforscher im Interview.
Wenn sich alle Staaten an ihre Selbstverpflichtungen halten würden, wäre man Berechnungen zufolge bei einem 2,5- oder 2,8-Grad-Pfad, so Edenhofer weiter. "Aber in der Tat ist es ja so, dass 2021 die weltweiten Emissionen wieder einen historischen Höchststand erreicht haben und wir durch den Ukraine-Krieg auch erleben, dass es eine massive Rückkehr der fossilen Energieträger gibt - vor allem Kohle, aber auch Gas und Öl", sagte Edenhofer im ZDF.
Tabelle Klimaradar CO2-Vergleich
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Für die Konferenz in Ägypten sei es eine der wichtigsten Voraussetzungen, dass sich die Hauptemittenten "endlich zusammensetzen und Wege finden, wie sie jetzt die Emissionen tatsächlich und effektiv reduzieren können".
Edenhofer: Plattform für Kooperationen schaffen
Die internationale Kooperation sei durch den Ukraine-Krieg nicht einfacher geworden.
Die Rolle Deutschlands bei der Weltklimakonferenz müsse sein, dafür zu sorgen, dass eine Plattform für mehr Kooperation geschaffen werde, so Edenhofer. Zum Beispiel, dass bilaterale Abkommen zum Kohleausstieg geschlossen werden und dass mulitlaterale Entwicklungsbanken wie in Vietnam und Indonesien den Kohleausstieg mitfinanzieren.
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Am zweiten Tag der Weltklimakonferenz COP27 werden Dutzende Staats- und Regierungschefs erwartet. Unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich am Montag mit einer kurzen Rede an die Klimakonferenz im Badeort Scharm el Scheich wenden.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron, der neue britische Premierminister Rishi Sunak und US-Präsident Joe Biden wollen in den kommenden Tagen zur COP27 anreisen.