UN-Chef Guterres bei COP27: "Auf dem Highway zur Klimahölle"

    UN-Chef Guterres bei COP27:"Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle"

    07.11.2022 | 18:12
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    Mit drastischen Worten warnte UN-Chef Guterres vor dem Klimawandel. Auf der Weltklimakonferenz sagte er: "Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle mit dem Fuß auf dem Gaspedal."

    UN-Generalsekretär António Guterres hat die Folgen des Klimawandels auf der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich mit drastischen Worten umschrieben. Guterres sieht die Welt "auf dem Highway zur Klimahölle mit dem Fuß noch auf dem Gaspedal." Die Menschheit stehe vor der Wahl, entweder zusammenzuarbeiten oder zugrunde zu gehen.

    Entweder gibt es einen solidarischen Klimavertrag oder einen Vertrag zum kollektiven Selbstmord.

    UN-Generalsekretär António Guterres

    Guterres forderte die wohlhabenden Staaten auf, enger mit den armen Ländern zu kooperieren und sie finanziell zu unterstützen. Die reichen Länder sollten bis 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen, die übrigen bis 2040. Die weltgrößten Verursacher von Treibhausgasen - China und die USA - müssten zusammenarbeiten.
    [Worum es bei der Klimakonferenz geht: die Kernpunkte im Überblick]

    Macron: Auch die USA und China müssen sich bewegen

    Ähnlich argumentierte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron: Er kritisierte am Rande der COP27, die europäischen Länder seien "die einzigen, die zahlen". "Vor allem die USA und China" müssten sich bei Klimafinanzierung und der Verringerung des Treibhausgasaustoßes bewegen.
    Der ägyptische Präsident Al-Sisi warnte, die Erde sei dabei, sich in eine Welt des Leids zu verwandeln. Es sei höchste Zeit, diesem Leid ein Ende zu bereiten. "Der Klimawandel wird ohne unser Eingreifen niemals stoppen", sagte er. "Die Zeit ist knapp und wir müssen jede Sekunde nutzen."
    Tabelle Klimaradar CO2-Vergleich
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    Ex-US-Vize Al Gore will Verzicht fossiler Brennstoffe

    Die Ministerpräsidentin von Barbados, Mia Mottley, forderte eine besondere Steuer für Firmen, die mit fossilen Brennstoffen Milliardengewinne einfahren. Unternehmen, die fossile Brennstoffe verwenden und in den vergangenen drei Monaten 200 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet hätten, sollten zehn Prozent Steuern zahlen. Fünf Billionen im Privatsektor vorhandene Einsparungen sollten freigegeben werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu stoppen.
    Mottley erinnerte an Hochwasser und Hitzewellen seit der Klimakonferenz in Glasgow vor einem Jahr. "Die Menschen auf dieser Erde haben etwas Besseres verdient", sagte sie und forderte, die internationale Gemeinschaft sollte nach "anderen innovativen Wegen zur Ausweitung von Krediten von Milliarden zu Billionen" suchen.
    Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore rief zu einem Verzicht auf fossile Brennstoffe auf. Es gebe andere Möglichkeiten in Form von erneuerbaren Energiequellen, sagte Gore. Der langjährige Klimaschützer rief dazu auf, gewaltige Summen an privatem Kapital freizusetzen, um den Übergang zu sauberer Energie zu finanzieren.

    ZDFheute-KlimaRadar
    :Daten zum Klimawandel im Überblick

    Der globale CO2-Ausstoß steigt weiter an: Für 2023 erwarten die Forschenden des Global Carbon Projects einen neuen Rekordwert. China und die USA liegen weit vor dem Rest der Welt.
    von Moritz Zajonz
    Weltkarte mit der Veränderung des CO2-Ausstoß der Länder vor Türmen mit Dampfschwaden
    Grafiken
    Quelle: AFP

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