Aktion mit Rubens-Bild: Geldstrafe für Münchner Klima-Kleber
Angriff auf Rubens-Gemälde:Geldstrafe für Münchner Klima-Kleber
|
Die Klima-Aktivisten, die sich im August in München an einem Rubens-Gemälde festgeklebt haben, sollen eine Geldstrafe bezahlen. Da sie Berufung einlegen, folgt nun der Prozess.
Wurde im Sommer Zielscheibe der Klimaaktivisten: Die Alte Pinakothek in München.
Quelle: imago
Das Amtsgericht München hat Strafbefehle gegen die Klima-Aktivisten erlassen, die sich im August in der Alten Pinakothek an einem Rubens-Gemälde festgeklebt hatten. Zwei dieser Strafbefehle seien gegen die beiden Männer verhängt worden, die sich festklebten, einer gegen denjenigen, der die Aktion filmte, bestätigte ein Gerichtssprecher.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft München I, die die Strafbefehle beantragt hat, wurde jeweils "eine erhebliche Geldstrafe festgesetzt", die die Sprecherin der Behörde allerdings nicht bezifferte. Teuer könnte es aber auch unabhängig davon werden: "Wir werden selbstverständlich unsere Ansprüche zivilrechtlich geltend machen", sagte Tine Nehler, Sprecherin der Pinakotheken.
Härtere Strafen für Klimaaktivisten der "Letzten Generation" fordert die Union. Eine Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis - etwa für Klebeaktionen auf öffentlichen Straßen.
von Mathis Feldhoff
Bei der Aktion im August entstand nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Schaden von 11.000 Euro. Einer der beiden Männer, die sich festklebten, und der Filmer legten nach Gerichtsangaben Einspruch gegen den Strafbefehl ein. Damit kommt es in der Sache zum Prozess am Amtsgericht. Wann das sein soll, konnte der Sprecher allerdings noch nicht sagen. Gegen den dritten Strafbefehl war zunächst noch kein Einspruch eingegangen.
Diese Werke wurden Ziel von Klima-Protesten
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Zwei Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation" hatten sich am 28. August am Rahmen des Gemäldes "Der bethlehemitische Kindermord" von Peter Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert festgeklebt. Mitarbeiter des Museums und Polizisten mussten die beiden Männer dann nach Museumsangaben mit Lösungsmitteln von dem historischen Rahmen trennen, der allerdings beschädigt wurde. Auch an der Wandbespannung seien Schäden entstanden, teilte das Museum damals mit.
Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, reagierte nach der Aktion empört: "Ein Gemälde wie "Der bethlehemitische Kindermord" sowie der historische vergoldete Rahmen sind von unschätzbarem kulturhistorischen Wert".
Klima-Aktivisten machen mit Klebe-Aktionen oder Attacken auf Kunstwerke derzeit immer wieder Schlagzeilen. Erst am Dienstag wurde das mit Glas geschützte berühmte Gemälde "Tod und Leben" von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl beschüttet. Einer der Aktivisten klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas.
Immer mehr Museen werden zum Ziel von Klimaaktivisten. Sie schmieren Lebensmittel auf Bilder oder kleben sich fest. Was steckt hinter dem Protest? Welche Kunstwerke sind betroffen?
von Nils Metzger
Glasscheiben vor attackierten Gemälden
Zuvor war unter anderem in der Londoner National Gallery Tomatensuppe in Richtung des berühmten Werks "Sonnenblumen" des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh geworfen worden. Auch dieses Werk war durch eine Glasscheibe geschützt. Auf der Art Cologne, der derzeit laufenden, größten Kunstmesse in Deutschland, war der Sicherheitsdienst "sensibilisiert" worden.