Zuletzt hatten führende Sozialdemokraten auf eine rasche Entscheidung zur Kanzlerkandidatur gedrängt. Laut SPD-Generalsekretär Klingbeil kommt diese nun im Spätsommer.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat angekündigt, dass seine Partei bald die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl 2021 treffen wird. "Im Spätsommer werden wir über den Kanzlerkandidaten entscheiden, und dann ist die SPD als erste aller Parteien startklar", sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Interview.
Angesprochen auf den als aussichtsreich geltenden Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz sagte Klingbeil:
Die SPD sei "sehr froh, ihn in unseren Reihen zu haben." Das Vorschlagsrecht für Kanzlerkandidaten liege aber bei den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, betonte Klingbeil.
Kritik an Machtkampf in CDU
An der derzeit laufenden Personaldiskussion in der Union äußerte Klingbeil Kritik. "Der interne Machtkampf in der Union nimmt immer bizarrere Züge an." Kritisch bewertete er etwa den Empfang der Bundeskanzlerin auf Schloss Herrenchiemsee mit Markus Söder.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet habe sich in der Corona-Krise "als nicht kanzlertauglich erwiesen". Bei Gesundheitsminister Jens Spahn "weiß jeder, dass er das Team mit Laschet lieber heute als morgen verlassen würde", meint Klingbeil.