"Ich freue mich darüber, dass ich jetzt in große Fußstapfen treten kann", sagt Lars Klingbei über seine Nominierung zum SPD-Parteivorsitz. Trotzdem gebe es Herausforderungen.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will sich im Dezember als Parteivorsitzender bewerben. Im "heute journal"-Interview spricht er über die Ansprüche an dieses Amt und über die Corona-Pläne der Ampel-Parteien. Sehen Sie das gesamte Gespräch oben im Video. Das sagt Lars Klingbeil über...
...große Fußstapfen und Fehler der Vergangenheit:
"Ich freue mich darüber, dass ich jetzt in große Fußstapfen treten kann. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe, Vorsitzender der ältesten Partei Europas zu sein", so Klingbeil mit Blick auf seine Bewerbung um den Parteivorsitz im Dezember. "Und natürlich weiß ich aber auch, dass man jetzt Herausforderungen anpacken muss."
Die SPD hat den Generalsekretär Lars Klingbeil und die Partei-Co-Vorsitzende Saskia Esken als ihre künftige Doppelspitze nominiert.
Dabei werde man Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen, betont er. Als Beispiel nennt er 1998, "als wir mit Gerhard Schröder ins Kanzleramt eingezogen sind, und aus der Parteizentrale durch Oskar Lafontaine man die ganze Zeit ja den Kanzler getrieben hat".
Solche Szenarien werde man nun nicht sehen. "Es gibt eine andere Formation. Es gibt ein anderes Zusammenspiel. Und wir alle wissen: Nur gemeinsam sind wir stark."
...seine Rolle in der SPD:
Die SPD freue sich, dass Olaf Scholz der nächste Bundeskanzler werde, betont Klingbeil im ZDF. Als Partei müsse man aber auch darüber hinaus sichtbar sein. "Und das geht nicht gegen den Kanzler, sondern das geht in einem Miteinander."
"Es sind in der Tat große Umbrüche vor uns", so Klingbeil weiter. Die Themen Klimakrise, Digitalisierung und Wandel der Arbeitswelt stünden unter anderem auf der Agenda. Bei all diesen Themen müsse die SPD "Ansprechpartner der Menschen sein" und Sicherheit geben. "Das ist der Anspruch, den ich mir selbst stelle und den ich erfüllen will als Parteivorsitzender, dass die SPD Antworten auf diese Herausforderungen der Zukunft gibt."
...die Ampel-Pläne zu Corona:
"Die Ampel-Parteien haben ja, obwohl wir noch gar keine Regierung gebildet haben, jetzt gemeinsam Ideen vorgelegt, wie wir das Land auch durch diese schwierige Phase der Pandemie bringen können", erklärt Klingbeil mit Blick auf den Gesetzentwurf der Parteien vom Montag. "Wir übernehmen Verantwortung."
Der Gesetzentwurf soll in dieser Woche im Bundestag auf den Weg gebracht werden. "Dann haben die Länder Klarheit, dann kann gehandelt werden", so Klingbeil. "Aber ich will Ihnen sagen, es kann auch schon jetzt gehandelt werden. Die rechtlichen Grundlagen sind ja da."
In Deutschland steigen derzeit die Inzidenzen, Krankenhäuser und Intensivstationen sind wieder zunehmend überlastet. "Da muss jetzt dringend gehandelt werden", betont Klingbeil. So müsse es finanzielle Entlastungen für Krankenhäuser geben. "Aber es geht auch um die Frage, wie kann man das Impfen steigern? Wie kann man beim Boostern vorankommen?"
- Möglicher Co-SPD-Chef: Das ist Lars Klingbeil
Unter Martin Schulz wurde er Generalsekretär, organisierte dann dessen Nachfolge. Nun könnte er gemeinsam mit Saskia Esken SPD-Vorsitzender werden. Das ist Lars Klingbeil.