Der italienische Botschafter im Kongo wurde getötet. Das bestätigte das Außenministerium in Rom. Neben Luca Attanasio starben bei dem Angriff auch ein Fahrer und ein Leibwächter.
Im Kongo haben bewaffnete Angreifer einen Konvoi des Welternährungsprogramms überfallen und dabei den italienischen Botschafter Luca Attanasio getötet. Nach Behördenangaben wurden auch ein Fahrer und der Leibwächter in dem Hinterhalt getötet.
Unklar sind noch die genauen Umstände des Angriffs, der sich in der Nähe der Stadt Goma ereignete. Im Ost-Kongo sind mehrere Milizen aktiv, denen es vor allem um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze geht. Das Außenministerium bestätigte den Tod des Botschafters.
Attanasio erliegt seinen Verletzungen
Attanasio erlag kurz nach dem Überfall seinen schweren Verletzungen, erklärte der zuständige Gouverneur der Region Nord-Kivu, Carly Nzanzu Kasivita. Nach seinen Angaben schlugen Ranger, die sich zufällig in der Nähe aufhielten, den Angriff zurück.
Das Außenministerium in Rom bestätigte den Tod des Botschafters und eines Sicherheitsbeamten. Außenminister Luigi Di Maio reiste wegen des Vorfalls vorzeitig von einem Treffen in Brüssel zurück nach Italien, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Di Maio habe seine EU-Kollegen zuvor über den Tod des Botschafters informiert.
Polizei im Kongo überrascht
Die kongolesische Polizei zeigte sich überrascht über die Präsenz des Botschafters in der Region und die Tatsache, dass er ohne Polizeischutz unterwegs war. Er war den Angaben zufolge unterwegs zum bekannten Virunga-Nationalpark an der Grenze zu Uganda und Ruanda. Das Unesco-Weltkulturerbe ist berühmt für die stark gefährdeten Berggorillas, die nur in diesen drei Ländern leben.
Die Ranger dort sind oft durch Milizen und Wilderer bedroht, auch die seltenen Gorillas werden immer wieder getötet. Erst im Januar wurden dort sechs Wildhüter getötet und ein weiterer schwer verletzt. Damals wurden Rebellen für den Angriff verantwortlich gemacht. In der Nähe des Virunga-Nationalparks sind Menschenrechtlern zufolge innerhalb von drei Jahren mindestens 170 Menschen entführt worden.
Die Opfer - viele davon Frauen - seien geschlagen, gefoltert, vergewaltigt und zu Geldzahlungen erpresst worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Vorjahr. Sie machte dafür kriminelle Banden verantwortlich.