Einreiseregelung: Serbien und Kosovo beenden Ausweis-Streit

    Gültigkeit von Ausweispapieren:Serbien und Kosovo beenden Ausweis-Streit

    27.08.2022 | 21:02
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    Der Streit über Einreisedokumente zwischen Serbien und dem Kosovo ist laut dem EU-Außenbeauftragten Borrell beigelegt: "Wir haben einen Deal."

    Kosovo und Serbien beenden Streit um Ausweisdokumente.
    Bei dem von der EU vermittelten Dialog habe Serbien sich bereiterklärt, spezielle Ein- und Ausreisedokumente für Personen mit Pässen des Kosovo abzuschaffen.
    Quelle: Reuters

    Die beiden Balkan-Nachbarn Serbien und Kosovo haben ihren Streit um Einreiseregelungen nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell kurz vor Ende einer neuen Frist beigelegt. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter berichtete Borrell:

    Wir haben einen Deal.

    EU-Außenbeauftragten Josep Borrell

    "Europäische Lösung" zwischen Serbien und Kosovo

    Serbien habe zugestimmt, Inhaber von Ausweispapieren des Kosovos künftig ohne weitere Dokumente einreisen zu lassen. Im Gegenzug habe das Kosovo den Plan fallengelassen, die Einreise von serbischen Staatsbürgern in Kürze zu erschweren.
    Borrell sprach lobend von einer "europäischen Lösung". Weiter schrieb der spanische Politiker: "Wir beglückwünschen beide Führer (Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und Kosovos Regierungschef Albin Kurti) für diese Entscheidung." Von Vucic kam zunächst keine Reaktion. Der Ministerpräsident Kurti schrieb kurz darauf bei Twitter:

    Gegenseitigkeit sollte der Geist von grundsätzlichen Lösungen sein.

    Kosovos Regierungschef Albin Kurti

    Unabhängigkeit des Kosovos

    Die umstrittenen Einreiseregeln für Serben ins Kosovo sollten am Donnerstag in Kraft treten, dem 1. September. Ursprünglich hätten sie bereits seit dem 1. August gelten sollen. Auf Druck der USA und der EU wurden die Pläne aber um einen Monat verschoben.
    Serbien weigert sich seit fast anderthalb Jahrzehnten, die Unabhängigkeitserklärung seiner einstigen Provinz Kosovo anzuerkennen.
    Die EU versucht schon seit Jahren, zur Klärung des Verhältnisses beider Seiten beizutragen. Dieses ist äußerst spannungsgeladen, weil sich das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt hatte. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an. Andere - darunter auch Russland, China und fünf EU-Länder - haben das bis heute nicht getan.
    Quelle: dpa, Reuters
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