Neue Eskalation im Jemen-Krieg: Am Samstag beschossen Huthi-Rebellen die saudische Hauptstadt Riad. Jetzt kam die Reaktion mit Luftschlägen gegen die jemenitische Hauptstadt Sanaa.
Nach erneuten Angriffen der Huthi-Milizen auf Ziele in Saudi-Arabien hat das Königreich mit Verbündeten Stellungen der Rebellen im benachbarten Jemen angegriffen. In der Hauptstadt Sanaa seien laute Explosionen zu hören gewesen, berichteten Anwohner.
Ziel der Luftangriffe seien eine Gegend in Nähe des Präsidialpalastes sowie eine Militärakademie gewesen. Opfer oder Schäden habe es nicht gegeben.
"Angriffe auf strategische Ziele"
Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das seit fünf Jahren Gebiete im Jemen bombardiert, sprach von Angriffen auf strategische Ziele. Damit sollten die von den Rebellen ausgehende "ballistische Bedrohung" und andere Gefahren für Zivilsten beseitigt werden, erklärte die Koalition der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge.
Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, hatten 2014 weite Gebiete im Norden des Jemens samt der Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Saudi-Arabien begann im März 2015 eine Offensive, um deren Vormarsch auf die Hafenstadt Aden im Süden des Landes zu stoppen.
Raketen auf Riad abgefeuert
Aus dem Nordjemen greifen die Rebellen mit Drohnen und ballistischen Raketen zunehmend Ziele in Saudi-Arabien an. In der Nacht zum Sonntag hatte die saudische Luftwaffe nach eigenen Angaben zwei ballistische Raketen der Huthis abgefangen und zerstört.
Diese seien auf die saudische Hauptstadt Riad und die Stadt Dschisan im Süden gerichtet gewesen. In Riad wurden zwei Zivilisten durch Splitterteile verletzt. Die Huthis erklärten, mit ballistischen Raketen und Drohnen "sensible Ziele" in Saudi-Arabien angegriffen zu haben. Sie drohten mit weiteren "schmerzhaften" Angriffen.