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Region Donezk : Gefängnis-Angriff: Vorwürfe von beiden Seiten

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Die prorussischen Separatisten werfen der Ukraine den Beschuss einer Haftanstalt für Kriegsgefangene vor. 40 ukrainische Gefangene seien tot. Die Ukraine dementiert den Angriff.

Zerstörung nach Angriff auf das Gefängnis in Olenivka
Die Ukraine soll ein Gefängnis für Kriegsgefangene mit Himars-Raketen beschossen haben, melden prorussische Separatisten. Die Ukraine bestreitet den Beschuss.
Quelle: AP

Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für einen Angriff auf ein Gefängnis für Kriegsgefangene in Oleniwka, in der Region Donezk verantwortlich. Dabei sollen mindestens 40 ukrainische Kriegsgefangene getötet worden sein. Dutzende weitere seien verletzt worden. Unabhängig lassen sich die Angaben derzeit nicht überprüfen.

Nach Angaben der prorussischen Separatisten in der Region Donezk habe die ukrainische Armee die Haftanstalt mit Artillerie beschossen. Separatistenführer Denis Puschilin sprach von einem "bewussten Beschuss" durch die ukrainische Armee. Das Ziel des Angriffs sei, geständige Gefangene in der Haftanstalt Oleniwka zu vernichten.

Ukraine bestreitet Beschuss: Russische Operation unter falscher Flagge

Die Ukraine dagegen macht Russland für den Tod der ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich und bestreitet einen Angriff auf das Gefängnis: "Die Streitkräfte der Russischen Föderation haben gezielt mit Artillerie eine Justizvollzugsanstalt in der Siedlung Oleniwka im Gebiet Donezk beschossen, in der auch ukrainische Gefangene festgehalten wurden", erklärt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte.

Der ukrainische Präsidentenberater Michajlo Podoljak sprach von einer ...

... klassischen, zynischen und sehr durchdachten Operation unter falscher Flagge.
Präsidentenberater Michajlo Podoljak

Ukrainische Geheimdienste geben Russland Schuld

Ukrainische Geheimdienste gehen von einer gezielten Sprengung durch russische Kräfte aus. "Die Explosionen ereigneten sich in einem neu errichteten Gebäude, das speziell für die Gefangenen aus Azovstal hergerichtet wurde", behauptete der ukrainische Militärgeheimdienst in einer Mitteilung vom Freitag.

Mit der Explosion in dem Ort Oleniwka im Gebiet Donezk habe angeblich die russische Söldnertruppe Wagner Spuren von Unterschlagung beim Bau vor einer anstehenden Inspektion verwischen wollen, hieß es in Kiew.

Der Inlandsgeheimdienst SBU ging ebenfalls von einer gezielten Sprengung aus und präsentierte ein angeblich abgehörtes Telefonat aus dem abtrünnigen Gebiet.

Nicht einer der Augenzeugen hat gehört, dass irgendeine Rakete zur Besserungsanstalt geflogen ist.
Ukrainischer Geheimdienst SBU

Es habe kein charakteristisches Pfeifen gegeben. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft leitet eine Voruntersuchung zu dem Vorfall ein.

Oleniwka: Haftanstalt für ukrainische Soldaten aus Mariupol

Angaben russischer Separatisten zufolge wurde die Haftanstalt durch Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars beschossen. Dieser Waffentyp wurde vor wenigen Wochen von den USA an die Ukraine geliefert.

Der ukrainische Generalstab wiederum betonte, dass es sich bei den Himars um Präzisionswaffen handle und die ukrainischen Soldaten keine zivilen Objekte bombardieren und "schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten" werden.

Mit dem Mehrfachraketenwerfer-System, das "eine wahnsinnige Reichweite hat", sei "nie ganz auszuschließen", dass auch mal russisches Territorium getroffen würde, so ZDF-Korrespondent Benjamin Daniel.

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In Oleniwka werden viele ukrainische Soldaten gefangen gehalten, die den moskautreuen Truppen bei der Eroberung der Hafenstadt Mariupol drei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs in die Hände gefallen sind.

Darunter sind auch Kämpfer des nationalistischen Asow-Regiments. Die Separatisten haben diesen wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen mit der Todesstrafe gedroht. Medienberichten zufolge sind die Haftbedingungen in Oleniwka unmenschlich.

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