Es ist der erste ukrainische Kriegsverbrecherprozess: In Kiew ist ein 21 Jahre alter russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte die Tat gestanden.
Im ersten Kriegsverbrecherprozess in der Ukraine in Zusammenhang mit der russischen Invasion ist ein russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, einen unbewaffneten ukrainischen Zivilisten in den Kopf geschossen zu haben. Der 21-Jährige Panzerkommandant hatte sich schuldig bekannt, den 62-jährigen Mann getötet zu haben.
Der Beschuldigte hat nun 30 Tage Zeit, um Berufung einzulegen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.
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Soldat vor Gericht: "Ich bereue es sehr"
Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft beantragt. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch, weil der Soldat einen Befehl ausgeführt habe. Nach dem weltweiten Entsetzen über russische Gräueltaten in der Ukraine war dies der erste vor Gericht verhandelte Fall.
Unter großer internationaler Aufmerksamkeit hatte sich der aus Sibirien stammende Panzersoldat entschuldigt. "Ich bedauere es. Ich bereue es sehr. Ich habe mich nicht geweigert, und ich bin bereit, alle Maßnahmen zu akzeptieren, die verhängt werden", sagte er in seinem Schlusswort.
Wird Soldat gegen ukrainische Gefangene ausgetauscht?
Der Prozess hatte in der vergangenen Woche begonnen. Für möglich gehalten wird, dass der Mann gegen ukrainische Gefangene in Russland ausgetauscht wird. Wie die Ukraine hat auch Russland viele Soldaten in Gefangenschaft genommen.
Russland ist am 24. Februar in das Nachbarland Ukraine einmarschiert. Die Vereinten Nationen haben seitdem mehr als 3.800 getötete Zivilisten registriert. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein.