Kubicki: Altkanzler Schröder "verdreht die Tatsachen"

    Schröder besteht auf Diplomatie:Kubicki: Altkanzler "verdreht die Tatsachen"

    11.07.2022 | 03:17
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    FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat kein Verständnis für die jüngsten Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder über dessen Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin.

    Wolfgang Kubicki am 19.11.2021 in Berlin
    Wolfgang Kubicki unterstellt Altkanzler Schröder, dass er Tatsachen verdreht und kritisiert ihn scharf für seinen Umgang mit Russland Präsident Putin.(Archivbild)
    Quelle: Imago

    Der FDP-Vize-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat sich kritisch gegenüber jüngsten Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) über dessen Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin gezeigt. "Grundsätzlich ist es natürlich immer besser, auch mit den Führungsspitzen von autoritären Staaten im Gespräch zu bleiben, und niemand kann dies dem Ex-Kanzler verwehren", sagte Kubicki den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

    Wer aber meint, Deutschland hätte eine diplomatische Bringschuld, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, verdreht die Tatsachen. Das ist jedenfalls kein ernst zu nehmender Beitrag, der den Krieg beenden hilft.

    Wolfgang Kubicki, FDP-Vize

    Ihm sei es "völlig egal", ob Schröder glaube, dass mit Putin eine Verhandlungslösung erarbeitet werden könne. "Ich halte eine solche mittlerweile für ziemlich unrealistisch."

    Schröder glaubt an diplomatische Verhandlungen mit Putin

    Schröder hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt, er wolle trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seine "Gesprächsmöglichkeiten mit Präsident Putin" nicht aufgeben. Vor dem Hintergrund der Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine sagte er: "Warum konzentriert man sich auf die Lieferung von Waffen?" Er glaube nicht an eine militärische Lösung. "Der Krieg ist nur durch diplomatische Verhandlungen zu beenden."

    Schröder steht seit Jahren in der Kritik

    Schröder ist seit seiner Zeit als Kanzler (1998 bis 2005) eng mit Putin befreundet. Rund zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine war er im März nach Moskau gereist, um mit dem Kremlchef zu sprechen. Der Altkanzler steht seit Jahren wegen seines Engagements für russische Staatskonzerne in der Kritik.
    Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Druck auf ihn immer weiter zugenommen. Schröder hatte im Mai schließlich angekündigt, den Aufsichtsrat des russischen Energieriesen Rosneft zu verlassen, und eine Nominierung für einen Aufsichtsratsposten bei Gazprom ausgeschlagen.

    Altkanzler und Russland
    :Schröder hält an Kontakt mit Putin fest

    Schröder hat trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine noch gute Verbindungen zu Putin. Das will er beibehalten, erklärt er. Auch zum SPD-Ausschlussverfahren äußert er sich.
    Gerhard Schröder bei einem Interviewtermin im Dezember 2021
    Quelle: dpa, AFP
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