SPD-Spitzenkandidat Kutschaty gibt die Hoffnung nicht auf, eine Koalition schmieden zu können. Im heute journal erkärt er, warum seine Partei so schlecht abgeschnitten hat.
"Schwarz-Gelb ist abgewählt worden" - diesen Satz hört man am Abend mantraartig in so ziemlich jedem Interview zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, das von Seiten der SPD gegeben wird. So auch im Gespräch im heute journal mit SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty. Das Projekt Regierungsbildung sei noch nicht abgeschlossen, alle demokratischen Parteien würden "miteinander Gespräche führen, und wir sind selbstverständlich mit dabei", so Kutschaty.
Wunschpartner seien die Grünen, auch die FDP könnte in einer Ampel-Koalition noch eine Rolle spielen. Auf die Frage, wieso die SPD mit der FDP eine Koalition eingehen würde, wenn sie gleichzeitig immer wieder betont, dass die FDP abgewählt worden sei, antwortet Kutschaty, das sei eine Frage, "die hat die FDP jetzt erst mal zu klären, inwieweit sie bereit ist, Regierungsverantwortung wieder zu übernehmen".
Geringe Wahlbeteiligung schadete SPD
Kutschaty wies darauf hin, dass die SPD in Nordrhein-Westfalen vor einem Jahr in Umfragen noch bei 17 Prozent gelegen habe. "Dass wir jetzt zehn Prozentpunkte zugelegt haben, hat unter anderem damit zu tun, dass wir Rückenwind von der Bundesregierung, von der Bundespartei bekommen haben. Das hat uns massiv unterstützt."
Allerdings lasse die geringe Wahlbeteiligung darauf schließen, dass vor allem SPD-Stammwähler nicht zur Urne gegangen seien.
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Das ganze Interview mit dem SPD-Spitzenkandidaten in Nordrhein-Westfalen können Sie oben im Video ansehen.