Verteidigungsministerin Lambrecht ist überzeugt, der Ukraine mit der Lieferung von Gepard-Panzern schnell zu helfen. Für weitere Unterstützung stehe die Bundesregierung bereit.
Die Bundesregierung will der Ukraine nun doch schwere Waffen liefern. Man sei ein verlässlicher Partner, so Verteidigungsministerin Lambrecht nach dem Militär-Gipfel in Ramstein.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat das Vorgehen der Bundesregierung bei der Lieferung schwerer Waffen verteidigt. "Deutschland hat seit Kriegsbeginn die Ukraine mit Waffen“ und vielen anderen Mitteln unterstützt, sagte sie am Rande eines Nato-Treffens auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein.
Dabei verwies sie auch auf die Ertüchtigungsinitiative, mit der die Bundesregierung die Ukraine mit mehr als einer Milliarde Euro zusätzlich unterstützt. Diese hatte die Ampel unlängst erhöht.
ZDFheute live zeigt die Pressekonferenzen von Verteidigungsministerin Lambrecht sowie ihrem US-Kollegen Austin nach dem Ukraine-Gipfel in Ramstein und ordnet ein.
Lambrecht: Gepard-Lieferung ist schnelle Unterstützung
Mit Hinweis auf die heute bekannt gewordene Lieferung des Flugabwehrpanzers Gepard sagte sie: "Das ist eine schnelle Unterstützung".
Der Militärexperte Claus Mölling wies im ZDF darauf hin, dass es Zeit benötige, "bis die Systeme erstmal im Feld sind", sie müssten ja auch erst einmal geliefert werden.
Die Entscheidung, Gepard-Panzer zu liefern, ist kein Befreiungsschlag für die Regierung, sagt Christian Mölling. Zur Verteidigung der Ukraine genüge das nicht.
Zudem sei unklar, ob es genug Munition und Ersatzteile für die Panzer gebe. Dann aber helfe die Lieferung den Ukrainern schon sehr.
Verteidigungsministerin Lambrecht betonte, dass alle Lieferungen und Hilfsmaßnahmen eng mit der Nato abgestimmt werden müssten. Sie habe während des Nato-Treffens deutlich gemacht, dass überall da, wo in der Ukraine Hilfe gebraucht werde, Deutschland bereit stünde. Und: "Wir müssen dafür sorgen, dass weder die Nato noch Deutschland Kriegspartei werden sollten."
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Wie sieht Deutschlands langfristige Strategie aus?
Auf die Frage, warum ausgerechnet jetzt erst die Entscheidung zur Lieferung des Gepard-Panzers gekommen ist, sagte Lambrecht, die Bundesregierung prüfe fortwährend, das habe man auch in Bezug auf den Gepard getan und werde das auch mit Blick auf weitere Waffen tun.
Mölling sagte, dass man sich nun darüber klarwerden müsse, welche Lieferungen folgen. Entsprechend könne man auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten planen.
Ringtausch mit osteuropäischen Partnern
Über die Lieferung von Gepard-Panzern hinaus hatte das Verteidigungsministerium einen Ringtausch mit Ländern in Osteuropa angekündigt. Dazu werde Gerät aus sowjetischer Produktion an die Ukraine weitergegeben und die Lücken wieder aufgefüllt. Damit solle die Ukraine schnell an schwere Waffen kommen, die keine lange Ausbildung erfordern.
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