Interview
Puma-Ausfälle:Unionspolitiker attackieren Lambrecht
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"Unfähigkeit" und "falsche Schwerpunkte": Das wirft die Union Verteidigungsministerin Lambrecht vor. Grund sind die Ausfälle beim Schützenpanzer Puma.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht steht wegen der Ausfälle beim Schützenpanzer Puma massiv unter Druck.
Quelle: Imago
Politiker von CDU und CSU erheben wegen der weitreichenden Probleme mit dem Schützenpanzer Puma schwere Vorwürfe gegen Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD).
Nach Munitionsdebakel, F-35 und schlechter Haushaltsplanung setzt sich nun beim Schützenpanzer Puma die Serie der Unfähigkeit fort.
Florian Hahn (CSU), Verteidigungsexperte
Vorwurf: Lambrecht setzt falsche Schwerpunkte
Das sagte der CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn der "Augsburger Allgemeinen". Hahn weiter: "Die Ministerin setzt die falschen Schwerpunkte."
Der Bundesregierung scheine Schnelligkeit wichtiger zu sein, als auf Qualität und Einsatzfähigkeit zu achten, monierte Hahn. So werde "nicht nur Vertrauen bei der Truppe verspielt, sondern Leib und Leben unserer Soldatinnen und Soldaten fahrlässig aufs Spiel gesetzt".
Otte: "Fiasko für die Verteidigungsbereitschaft"
Der CDU-Verteidigungspolitiker Hennig Otte sagte im Radiosender Bayern 2, der Ausfall des Schützenpanzers Puma sei ein "herber Schlag, ein Fiasko für die Verteidigungsbereitschaft und damit für die Verteidigungsministerin". Es müssten nun die Ursachen geklärt werden: "Waren es zu wenige Ersatzteile, war zu wenig Wartung durchgeführt worden?"
Hier muss schnellstens - und da kann auf Weihnachten keine Rücksicht genommen werden - eine klare Lage-Beurteilung her.
Henning Otte (CDU), Verteidigungspolitiker
Am Sonntag war bekannt geworden, dass bei einer Übung der Bundeswehr alle 18 eingesetzten Puma-Schützenpanzer mit technischen Problemen ausgefallen waren. Die Fahrzeuge sollten eigentlich ab Januar für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato eingesetzt werden. Dort sollen sie nun durch Panzer vom Typ Marder ersetzt werden.
Lambrecht: Schnellstmögliche Instandsetzung
Lambrecht forderte bis Ende kommender Woche eine Analyse aller beteiligten Stellen zu den Puma-Ausfällen an. Im ZDF verlangte sie eine "schnellstmögliche" Instandsetzung von der Industrie. Sie erwarte Zusagen "innerhalb weniger Wochen", sodass sich auf eine Lösung verständigt werden kann, sagte die Ministerin im ZDF heute journal.
Ansonsten kann ich die Verantwortung nicht übernehmen.
Christine Lambrecht (SPD), Bundesverteidigungsministerin im ZDF
Quelle: AFP, ZDF