Einsatz von Minen nimmt weltweit zu

    Zahlreiche Tote:Trotz Ächtung: Der Einsatz von Minen nimmt zu

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    Landminen sind besonders heimtückische Waffen. Vor 25 Jahren wurden sie deshalb durch den Ottawa-Vertrag international geächtet. Doch ihr Einsatz weltweit nimmt zu.

    Minenräumen in Afghanistan
    In Afghanistan liegen besonders viele Minen. Die Räumung ist überlebenswichtig.
    Quelle: dpa

    25 Jahre nach der internationalen Übereinkunft über die Ächtung von Antipersonenminen steigt der Einsatz von Sprengfallen wieder an. Darauf weisen das Auswärtige Amt und die Hilfsorganisation Handicap International zum Jahrestag der Ottawa-Konvention hin.
    Die Konvention, sie wurde am 3. Dezember 1997 unterzeichnet, verbietet den Einsatz, die Produktion, Lagerung und Weitergabe von Minen. Bestehende Lagerbestände müssen innerhalb von vier Jahren vernichtet werden. Bislang traten 164 Staaten dem im kanadischen Ottawa verabschiedeten Vertrag bei. Zu den Staaten, die ihn bislang nicht unterzeichnet haben, zählen unter anderem China, Russland und die USA.

    Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul (Grüne), bezeichnete den Vertrag als "unverzichtbares Instrument" im Kampf gegen Landminen. Heute seien insbesondere die vom Islamischen Staat (IS) befreiten Gebiete in Syrien und im Irak sowie weite Landesteile Afghanistans mit Sprengfallen belastet.

    Wir haben viel erreicht, aber es ist noch viel zu tun.

    Katja Keul, Auswärtiges Amt

    Handicap International: Drei Viertel der Opfer sind Zivilisten

    Rund drei Viertel der durch Minen verletzten oder getöteten Menschen seien Zivilisten, knapp die Hälfte von ihnen Kinder, erklärte die Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International, Eva Maria Fischer. In rund 60 Ländern weltweit leiden Menschen laut Auswärtigem Amt unter explosiven Hinterlassenschaften vergangener oder aktueller bewaffneter Konflikte.
    Mindestens 5.544 Menschen wurden laut "Landminen Monitor" 2021 Opfer der geächteten Sprengkörper. 2.182 von ihnen starben demnach an den Verletzungen.

    Der "Landminen Monitor" wird jährlich von der International Campaign to Ban Landmines (ICBL) erstellt. Handicap International ist Mitbegründer der ICBL. 1997 erhielt die ICBL für ihren Einsatz den Friedensnobelpreis.

    Quelle: epd

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