Aktuelle News zur Niedersachsen-Wahl

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    SPD gewinnt, FDP raus:Aktuelle News zur Niedersachsen-Wahl

    09.10.2022 | 23:38
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    Die SPD von Ministerpräsident Weil gewinnt die Wahl in Niedersachsen und steuert auf Rot-Grün zu. Die FDP fliegt aus dem Landtag. Der Wahlabend zum Nachlesen im Liveblog.

    Alle Zahlen zur Wahl in Niedersachsen


    SPD deutlich stärkste Kraft

    Nach vorläufigen Ergebnissen der Niedersachsen-Wahl wird die SPD mit Ministerpräsident Stephan Weil stärkste Kraft. Sie liegt bei 33,4 Prozent. 


    Grüne für schnelle Verhandlungen über Rot-Grün in Niedersachsen

    Niedersachsens Grüne rechnen nicht mit zähen Koalitionsverhandlungen mit der SPD. "Es gibt in der Verfassung die Verpflichtung, binnen sieben Wochen einen Ministerpräsidenten zu wählen. Aber traditionell geschieht das in Niedersachsen schon mit der Konstituierung des neuen Landtages, also spätestens am 8. November. Insofern werden die Verhandlungen nicht lange dauern", sagte Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg.


    SPD setzt nach Niedersachsen-Wahl weiter auf enge Kooperation mit FDP

    Die SPD-Chefin Saskia Esken setzt weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit der FDP in der Ampel-Koalition. "Ich habe Verständnis für die Sorgen und das Leid der FDP nach dem gestrigen Wahlergebnis", sagte Esken MDR-Aktuell. "Aber wir haben bisher die Möglichkeit gehabt, ein eigenes Profil darzustellen und am Ende doch zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen, die man auch als gemeinsame Erfolge vertreten kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch weiterhin so arbeiten können."


    CDU gibt Ampel-Streit Schuld an AfD-Wahlerfolg in Niedersachsen

    CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat für das Erstarken der AfD bei der Landtagswahl die Uneinigkeit in der Ampel-Koalition in Berlin verantwortlich gemacht. Er sehe "ein heftiges Gegeneinander in dieser Koalition", sagte Czaja im ARD-Morgenmagazin. In der derzeitigen Krisensituation habe davon die AfD profitiert, die jedoch keine eigenen Lösungen für die Probleme der Menschen anbiete. Die CDU hatte in Niedersachsen deutliche Verluste hinnehmen müssen, die AfD konnte kräftig zulegen.


    Nouripour hofft auf Ende des "Entscheidungsstaus"

    Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hofft nach der Wahl auf ein Ende des "Entscheidungsstaus" der bisherigen großen Koalition in dem Bundesland. "Wir haben in
    Niedersachsen eine Groko gehabt, sie haben nicht entschieden", sagte er am Montagmorgen bei NDR-Info. Nach dem guten Abschneiden der Grünen würden sie in Koalitionsgesprächen mit der SPD besonderen Wert auf die Themen Verkehrswende, Soziales und Belange der Kinder legen.

    Den verpassten Einzug in den Landtag der FDP bedauerte er: "Es ist bedenklich, dass die FDP es nicht geschafft hat."


    Politologe zur Wahlschlappe: "CDU hat ihre Rolle nicht gefunden"

    Die historische Niederlage der CDU bei der niedersächsischen Landtagswahl hängt aus Sicht des Politologen Nils Bandelow mit Fehlern im Wahlkampf zusammen. "Die CDU hat ihre Rolle nicht gefunden", sagte der Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität (TU) Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur. "Von Umfragen weiß man, dass eine Mehrheit der Bevölkerung mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden war. Und diese Landesregierung wurde fast ausschließlich als SPD-Landesregierung wahrgenommen."


    Vorläufiges Endergebnis: SPD gewinnt, FDP raus

    Nach dem vorläufigen Endergebnis gewinnt die SPD die Landtagswahl in Niedersachsen mit 33,4 Prozent. Die CDU wird mit 28,1 Prozent zweitstärkste Kraft, gefolgt von den Grünen mit 14,5 Prozent. Die AfD erhält 10,9 Prozent. Die FDP scheitert mit 4,7 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde, ebenso die Linke mit 2,7 Prozent. 

    Damit hat das von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) angestrebte rot-grüne Bündnis eine Mehrheit und dürfte die große Koalition ablösen.


    Ministerpräsident Weil holt Direktmandat

    Niedersachsens Ministerpräsident und SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil hat sein Direktmandat verteidigt. Weil gewann den Wahlkreis 24 Hannover-Buchholz deutlich vor seinen Kontrahenten mit 44,2 Prozent.


    Grüne gewinnen erstmals mehrere Direktmandate in Niedersachsen

    Die Grünen haben in Niedersachsen erstmals bei einer Landtagswahl mehrere Direktmandate gewonnen. Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg gewann den Wahlkreis Hannover-Mitte mit 35,5 Prozent der Erststimmen. In Göttingen-Stadt setzte sich Marie-Christine Kollenrott mit 35,2 Prozent der Erststimmen durch. In Lüneburg reichten Pascal Mennen 30 Prozent der Erststimmen zum knappen Erfolg.

    Klicken Sie auf den Link, um zur Karte mit den Wahlkreisergebnissen zu gelangen. 


    FDP will prüfen, "was unsere Rolle in der Ampel ist"

    Christian Dürr, FDP-Fraktionschef im Bundestag, will nach der Wahlniederlage in Niedersachsen prüfen, "was unsere Rolle in der Ampel ist". Der Staat könne nicht alles finanzieren.

    "Wahrscheinlich müssen wir deutlicher machen, dass in so einer Krise man nicht alles nur mit Staatsgeld zukippen kann, sondern man jetzt auch energiepolitische Entscheidungen, denken Sie an die Kernenergie beispielsweise, treffen muss", sagt er im heute journal. Das sei die Aufgabe der FDP. "Das ist keine leichte Aufgabe, da mache ich mir überhaupt nichts vor."


    Weil: AfD-Erfolg "Wermutstropfen des Abends"

    Ministerpräsident Weil (SPD) sieht einen Grund für die Stimmengewinne der AfD in den aktuellen Krisen. "In einer Situation, in der sich viele Menschen viele Sorgen machen, da liegt die Versuchung nahe, es 'denen da oben' mal zu zeigen. Es gibt Umfragen, die zeigen, dass die Wähler nicht die AfD wählen, weil sie Vertrauen haben, sondern weil sie Protest zum Ausdruck bringen wollen", sagt er im heute journal. Der AfD-Wahlerfolg sei für ihn der "Wermutstropfen des Abends".


    Schröder-Köpf holt Direktmandat in Hannover

    Niedersachsens Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, hat ihren Wahlkreis in Hannover-Döhren direkt gewonnen. Die SPD-Politikerin holte bei 30,5 Prozent der Stimmen. Sie hatte den Wahlkreis 2017 ebenfalls gewonnen. Schröder-Köpf ist seit 2013 Mitglied des Landtags und war mit Ex-Kanzler Gerhard Schröder verheiratet.


    Hochrechnung sieht FDP weiter bei 4,8 Prozent

    Auch nach der jüngsten Hochrechnung muss die FDP damit rechnen, den Wiedereinzug in den Landtag zu verpassen.


    Noch-CDU-Fraktionschef: Tempolimit nicht Kern-DNA der CDU

    Der scheidende CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer fordert einen thematischen Neuanfang. Wenn man in der Region Hannover mit mehr als einer Million Einwohnern bestenfalls drei Landtagswahlkreise direkt gewinne, stelle sich die Frage, ob man sich an der einen oder anderen Frage anders aufstellen müsse, sagte Toepffer der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kern-DNA der CDU ist beispielsweise nicht die Frage, ob ich ohne Tempolimit über eine Autobahn brausen kann."

    Toepffer hatte kurz nach den ersten Prognosen seinen Rücktritt als Fraktionschef angekündigt.


    Lehren aus der Wahl: Zur Sache! Es eilt

    Lehren aus der Wahl: Zur Sache! Es eilt

    Stephan Weil gewinnt nicht wegen, sondern mehr trotz Olaf Scholz. Die Taktik der CDU geht nicht auf und die AfD profitiert von Krisen. Drei Lehren aus der Niedersachsen-Wahl.

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    FDP: "Wir haben uns das nicht ganz so spannend vorgestellt"

    FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner bangt um den Wiedereinzug seiner Partei in den Landtag: "Ich denke, ich kann für uns alle sprechen, dass wir uns das nicht ganz so spannend vorgestellt haben, wie sich das jetzt abzeichnet."


    Das Problem der Ampel heißt FDP

    Das Problem der Ampel heißt FDP

    Die CDU wollte aus der Niedersachsen-Wahl eine Abrechnung mit der Ampel machen. Das ging daneben. SPD und Grüne haben gewonnen, die FDP nicht. Das wird das nächste Ampel-Problem.

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    CDU-Vize verteidigt Merz

    Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Linnemann sieht keine Fehler von Parteichef Friedrich Merz im niedersächsischen Landtagswahlkampf. "Wenn Friedrich Merz sich nicht so eingesetzt hätte, meine Meinung, wäre das Ergebnis schlechter gewesen."


    Nordseeküste wählt rot, Göttingen grün

    In vielen Wahlkreisen sind die Stimmen ausgezählt: In den Nordsee-Landkreisen Emden/Norden, Aurich und Wittmund/Inseln liegt die SPD sowohl bei Erst- als auch bei Zweistimmen vorn.

    In der Studenten-Stadt Göttingen gewann die Grüne Marie-Christine Kollenrott das Direktmandat, mit 33,5 Prozent holte ihre Partei dort auch die meisten Zweitstimmen.

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    Nachrichten | Politik
    :Aktuelle News zur Wahl in Niedersachsen

    Stephan Weil (SPD) tritt bei der Niedersachsen-Wahl an und will Ministerpräsident bleiben. Bernd Althusmann von der CDU will es werden.
    Plakate Landtagswahl Niedersachsen
    Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters, ZDF

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