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Wahlkreisanalyse : Wo die CDU die Wahl gewonnen hat

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Die CDU hat bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein einen Erdrutschsieg erzielt. Selbst in Städten holte sie sich massiv Stimmen. Eine Analyse der Wahlkreise.

Die CDU hat in Schleswig-Holstein einen Erdrutschsieg eingefahren. In sämtlichen Wahlkreisen gewann sie bei den Zweitstimmen dazu. Den stärksten Zuwachs verzeichnete sie mit fast 17 Prozentpunkten im Wahlkreis Neumünster.

Die SPD verlor in allen Wahlkreisen massiv an Zweitstimmen, die Grünen gewannen im Gegensatz zur FDP dazu. Der Wahlkreis Elmshorn bildet dies exemplarisch ab, hier kam die Union ziemlich genau auf das Landesergebnis, bei den anderen Parteien verhält es sich mit Ausnahme des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW) sehr ähnlich.

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Interessanterweise strahlte die Popularität von Ministerpräsident Daniel Günther in seinem Wahlkreis Rendsburg nicht auf die Zweitstimmen aus. So erzielte er mit 58 Prozent das landesweit beste Erststimmen-Ergebnis, bei den Zweitstimmen gab es dagegen landesweit die geringsten Zugewinne - um knapp fünf Prozentpunkte auf rund 40 Prozent.

Besondere Zugewinne für die CDU außerhalb von Städten

In ländlichen Regionen erzielt die Union ihre besten Ergebnisse, im Wahlkreis Mittelholstein sogar die absolute Mehrheit. Doch auch in Übergangsregionen zwischen Stadt und Land geht der Sieg stets an die CDU. Zum Beispiel in Pinneberg-Elbmarschen, wo Union und SPD in der Vergangenheit nahezu gleichauf lagen, hat die CDU um ziemlich genau den Wert dazugewonnen, den die SPD verloren hat.

Im Wahlkreis Segeberg-Ost hat die Union nicht nur exakt gleich hohe Werte für Erst- und Zweitstimmen (48,8 Porizent), sondern bei den Zweitstimmen mehr als dreimal so hohe Werte wie die SPD. Auch wenn die CDU dort schon vor fünf Jahren die stärkste Kraft war, hat sie doch um 13 Prozentpunkte dazugelegt.

Weitere Gründe für den klaren CDU-Sieg, mit welchen Themen die Parteien punkten konnten und in welchen Wählergruppen sie erfolgreich waren, zeigt unsere ausführliche Wahlanalyse:

Daniel Günther bei Stimmabgabe

Wahl in Schleswig-Holstein - CDU-Wahlsieg mit überragendem Daniel Günther 

Der CDU-Erfolg in Schleswig-Holstein hat viele Gründe und einen Namen: Daniel Günther. Die SPD fällt auf ein historisches Tief: die Wahlanalyse der Forschungsgruppe Wahlen.

Auch in Städten auf dem ersten oder zweiten Platz

Selbst in großen Städten mit bislang sicher geglaubten SPD-Wahlkreisen wie Kiel-West erreichte die CDU den zweiten Platz hinter den Grünen. In Lübeck-West lag die SPD vor fünf Jahren deutlich vor der Union, nun ist die CDU mit 34 Prozent stärkste Kraft. In der Grünen-Hochburg Lübeck-Süd, wo die Grünen das Direktmandat gewannen, liegen die beiden Parteien mit je 31 Prozent Zweitstimmen quasi gleichauf.

Wie die CDU in der Vergangenheit abschnitt

Die CDU hat bei dieser Wahl das beste Ergebnis seit 1983 erzielt. Bis dahin hatte sie ununterbrochen seit 1950 regiert, doch der Einbruch kam 1987 beim Wahlkampf gegen den SPD-Spitzenkandidaten Björn Engholm. Die unlauteren Methoden gegen den SPD-Mann führten zum größten politischen Skandal in der Geschichte Schleswig-Holsteins. In der Folge verlor die CDU Stimmen, bei Neuwahlen 1988 kam die SPD an die Macht.

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Die Landespolitik Schleswig-Holsteins kennt viele Kapriolen: Zwischen 1993 und 2005 regierte Heide Simonis von der SPD das Bundesland. Die Union wurde 2005 stärkste Kraft, es brauchte fünf Wahlgänge, bis schließlich der CDU-Mann Peter Harry Carstensen mit der SPD eine Große Koalition bildete. Die Regierung stand mehrmals kurz vor dem Scheitern, 2009 gab es vorzeitige Neuwahlen.

Die CDU verlor 2009 fast zehn Prozentpunkte. Durch eine umstrittene Verteilung von Überhangmandaten bekam die CDU mit der FDP eine Mehrheit der Mandate und bildete unter Carstensen eine Regierung. Doch die währte nur bis 2012, denn 2010 kippte das Landesverfassungsgericht die Sitzverteilung und ordnete Neuwahlen innerhalb von zwei Jahren an. Bei der Wahl 2012 lagen Union und SPD gleichauf, doch der Landtag wählte mit Stimmen der Opposition Torsten Albig zum Ministerpräsidenten einer Dänen-Ampel.

Bei den Landtagswahlen 2017 gewann die Union zwar kaum Stimmen dazu, aber die SPD verlor ihrerseits Stimmen. Da die FDP nicht mit SPD und Grünen in eine Regierung wollte und die CDU eine Große Koalition ausschloss, bildete Daniel Günther eine Jamaika-Koalition, von der bei den Wahlen 2022 vor allem CDU und Grüne profitieren konnten.

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