Özdemir verteidigt im DLF-Interview ein Haltungskennzeichen

    Auch wenn Fleisch teurer wird:Özdemir verteidigt Haltungskennzeichen

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    Landwirtschaftsminister Özdemir hat Pläne für ein staatliches Haltungskennzeichen in der Schweinehaltung verteidigt. Handeln sei nun nötig, sagte er im DLF-Interview der Woche.

    Cem Özdemir
    "Jahrzehnte lang ist nichts passiert und jetzt wird losgelegt", so Cem Özdemir im Interview der Woche zur Tierhaltungskennzeichnung.12.11.2022 | 4:08 min
    Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat seine Pläne für ein staatliches Haltungskennzeichen für die Schweinehaltung verteidigt – auch wenn mögliche Preissteigerungen für Fleisch zu einem schwierigen Zeitpunkt kämen. Im Interview der Woche des Deutschlandfunks zeigte Özdemir sich zuversichtlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher die neue Haltungskennzeichnung für mehr Tierwohl annehmen würden.
    Özdemir verteidgte auch den klimapolitischen Kurs der Bundesregierung und will beispielsweise Klagemöglichkeiten auch von Umweltverbänden eingeschränken, um schneller Windkrafträder bauen zu können.
    Lesen Sie hier Auszüge und hören Sie oben das komplette Interview im Audio. Das sagt Cem Özdemir zu ...

    ... dem geplanten staatlichen Haltungkennzeichen

    Verbraucherinnen und Verbraucher würden die neue Haltungskennzeichnung in der Schweinemast für mehr Tierwohl annehmen, glaubt Özdemir. Aktuell würden "alle Umfragen" zeigen, dass die Mehrheit der Verbraucher und Verbraucherinnen das möchte.
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    "Wenn man Gründe möchte, warum wir nicht mehr für Tierschutz tun, nicht mehr für Klimaschutz tun, wird man sie immer finden. Es ist nie der richtige Zeitpunkt. Mit der Haltung haben wir den Planeten in den Zustand verwandelt, in dem wir gerade sind. Das ist nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Abwarten kann jeder. Hier ist Handlung gefragt", so Özdemir. Es sei logisch, dass dann auch die Preise für Fleisch steigen:

    Wenn man den Tieren mehr Platz gibt, wenn man zum Beispiel eine Wand rausreißt aus dem Stall, wenn man die Möglichkeit schafft, dass die Tiere vielleicht das ganze Jahr draußen sind, dann kostet das eben Geld.

    Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir

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    ... zur Energiewende der Bundesregierung

    Das Ziel sei klar, zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien zu setzen, so der Grünen-Politiker. Dazu seien teils schmerzhafte Reformen nötig. Beispielsweise würden Klagemöglichkeiten auch von Umweltverbänden eingeschränkt, um Windkrafträder schneller als bisher bauen zu können. Man könne in einem Industrieland nicht vorschreiben, raus aus der fossilen Energie und rein in die Erneuerbaren zu müssen und dann zu allem Nein sagen. Das habe die Regierung nun geändert.

    ... zu Plänen, CO2-Emissionen zu senken

    Um Treibhausgas-Emissionen zu vermindern, setzt das Agrarministerium nach Aussage Özdemirs darauf, die Wälder in Deutschland umzustrukturieren. Die Bundesregierung fördere mit viel Geld eine Aufforstung mit Mischwaldkulturen. Auch habe das Umweltministerium Pläne, Moorlandschaften besser als bisher zu schützen.
    Das Interview der Woche in voller Länge und auch zum Nachlesen beim Deutschlandfunk.
    Quelle: DLF

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