Armin Laschet hat fünf Jahre nach der Kölner Silvesternacht mit massenhaften sexuellen Übergriffen um Verzeihung gebeten. 661 Frauen hätten damals "einen Albtraum durchlebt".
Fünf Jahre nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln bittet Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Opfer um Verzeihung. "Niemand kann rückgängig machen, was geschehen ist. Aber wir können versprechen, unser Bestes zu geben, dass eine solche Nacht nie wieder passieren wird", sagte Laschet.
Opfer aus Kölner Silvesternacht "vom Staat im Stich gelassen"
Die Opfer seien "vom Staat im Stich gelassen" worden, schreibt Laschet in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag).
In der Silvesternacht vom 31. Dezember 2015 auf den 1. Januar 2016 kam es um den Kölner Dom und den Hauptbahnhof massenhaft zu sexuellen Übergriffen gegen Frauen sowie anderen Straftaten.
Diese waren aus einer großen Menge heraus verübt worden. Viele Beschuldigte waren nordafrikanischer Herkunft. Die Ereignisse sorgten bundesweit für Entsetzen und emotionale Diskussionen.
Problematisch sehen einige Politiker den in der Silvesternacht von Beamten verwendeten Begriff "Nafri". Außerdem seien Personen nur aufgrund ihres Aussehens kontrolliert worden.
Laschet zieht "bittere Bilanz"
Laschet kritisiert nun die "eklatanten Versäumnisse" in dieser Nacht. 661 Frauen hätten vor fünf Jahren "einen Albtraum durchlebt". Viele von ihnen litten bis heute unter den Folgen.
Auch sei es eine "bittere Bilanz", dass es bei mehr als 1.200 Anzeigen nur 36 Verurteilungen gegeben habe und nur drei Männer wegen Sexualstraftaten verurteilt worden seien. Die Justiz könne solche Wunden kaum heilen, schrieb Laschet.
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Die Ereignisse seien ein "dringender Appell" gewesen, "das Vertrauen in den wehrhaften Rechtsstaat schnell und umfänglich wieder herzustellen". Seine Landesregierung, die damals noch nicht im Amt war, setze deshalb auf "null Toleranz" gegenüber Kriminalität.