Der russische Außenminister Lawrow warnt vor der "Gefahr eines Atomkriegs". Die Nato-Staaten würden mit Waffenlieferungen an die Ukraine "Öl ins Feuer gießen".
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat über das Risiko eines dritten Weltkriegs gesprochen und gewarnt, die Gefahr eines atomaren Konflikts "sollte nicht unterschätzt werden". Lawrow äußerte sich am Montag in einem Interview des russischen Fernsehens, in dem er der Ukraine vorwarf, die Nato in den Konflikt einzubeziehen und damit zu riskieren, einen dritten Weltkrieg zu provozieren.
"Alle rezitieren Beschwörungen, dass wir auf keinen Fall einen dritten Weltkrieg zulassen dürfen", sagte der Außenminister. Doch würden Nato-Staaten mit Waffenlieferungen "Öl ins Feuer gießen." Diese seien für Russland ein "legitimes Ziel". Die Nato sei "in einen Krieg mit Russland über Stellvertreter" eingetreten "und bewaffnet diese Stellvertreter".
Blinken: Ukraine wehrt sich erfolgreich
Lawrow reagierte offenbar auf den Besuch von US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Sonntag in Kiew, bei dem diese weitere Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von mehr als 300 Millionen Dollar zusagten. Blinken sagte am Montag, Russland erreiche seine Kriegsziele nicht, die Ukraine wehre sich erfolgreich.
Austin sagte, die USA wollten, dass die Ukraine ein demokratisches, souveränes Land bleibe und "Russland bis zu dem Punkt geschwächt ist, an dem es nicht Dinge wie in der Ukraine einmarschieren machen kann".
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Lawrow erwiderte offenbar auf diese Äußerung Austins, Russland habe "ein Gefühl, dass der Westen will, dass die Ukraine weiter kämpft und, wie es ihnen vorkommt, die russische Armee und den russischen militärischen Komplex ermüdet und erschöpft. Das ist eine Illusion."
Russischer Außenminister: "Die Gefahr ist ernst"
Zur Gefahr eines Atomkriegs sagte Lawrow:
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte auf Twitter, Lawrows Äußerungen unterstrichen die Notwendigkeit westlicher Hilfe für die Ukraine. "Russland verliert die Hoffnung, die Welt davon abzuschrecken, der Ukraine zu helfen. Deshalb die Rede von einer 'realen' Gefahr des dritten Weltkriegs. Das bedeutet nur, dass Moskau Niederlage in der Ukraine spürt."
Der Nachrichtenagentur AP hatte er gesagt, nur direkte Gespräche zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin könnten zu einer Verhandlungslösung führen.
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